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Coming-out

TV-Doku über Schiedsrichter Coming-out

TV-Doku über Schiedsrichter Coming-out

SRF/Benjamin Soland

Pascal Erlachner ist einer der zehn besten Schiedsrichter der Schweiz, hat bereits 73 Spiele in der höchsten Schweizer Spielklasse geleitet. Und: Er ist schwul. Homosexualität im Fussball ist immer noch ein Tabuthema.

Mit seinem öffentlichen Outing will Pascal Erlachner dazu beitragen, dieses Tabu zu brechen. Das Schweizer Fernsehen hat ihn ein halbes Jahr hin zu diesem grossen Schritt begleitet.

Die Fans brüllen, die Spieler schimpfen, das Adrenalin pumpt. Pascal Erlachner muss – wie alle Fussballschiedsrichter – innert Sekunden Entscheide fällen. Er darf sich keinen Fehler erlauben. Der Druck ist gross. Und der Druck wird vielleicht bald noch grösser: Pascal Erlachner hat sich entschieden, sich öffentlich als schwul zu outen. Und bietet damit in einem nach wie vor von Homophobie geprägten Umfeld wie dem Fussball zusätzliche Angriffsflächen.

Während der Frauenfussball mit lesbischen Spielerinnen mittlerweile völlig unverkrampft umgeht, gibt es im Männerfussball bislang erst drei Profis, die offen zu ihrer Homosexualität stehen oder standen: Justin Fashanu, der bei Manchester City spielte, sich 1990 als erster aktiver Spieler überhaupt outete und sich acht Jahre später das Leben nahm. Robbie Rogers, amerikanischer Nationalspieler, der unlängst bei LA Galaxy seine Karriere beendete. Und Thomas Hitzlsperger, EX-Captain der deutschen Nationalmannschaft, der sich vor bald vier Jahren nach dem Ende seiner Laufbahn outete.

Schiedsrichter Pascal Erlachner im Stadion Kleinholz in Olten
Schiedsrichter Pascal Erlachner im Stadion Kleinholz in Olten

SRF/Benjamin Soland

Pascal Erlachner ist der erste Spitzenschiedsrichter, der sich outet. 

Seine Motivation: Er will aufrütteln, enttabuisieren, helfen, ein Klima herzustellen, in dem es künftig normal sein soll, dass Fussballer, Trainer oder Funktionäre schwul sind. 

Sein Ziel: Er will auch nach dem Comingout weiterpfeifen.

Der Lehrer und Hobbypilot stammt aus einer richtigen Fussballerfamilie. Sein Vater war einst selber Spieler, dann Trainer. Seine Mutter und sein Bruder verpassen praktisch kein Spiel, das er leitet, sei es im Stadion oder zu Hause vor dem Fernseher. Das Fussballmilieu hat den 37-Jährigen geprägt – sein Comingout in der Familie hat er deshalb erst spät im Alter von 30 Jahren gewagt. Nun folgt der letzte grosse Schritt auf dieser – wie er sie nennt – Reise: der Schritt an die breite Öffentlichkeit.

Das Schweizer Fernsehen hat den Fussballschiedsrichter Pascal Erlachner im letzten halben Jahr begleitet – auf seinem Weg zum öffentlichen Coming-Out. Entstanden ist ein Film über das Leben eines Spitzenschiedsrichters – mit allen Facetten und mit eindrücklichen Einblicken hinter die Kulissen, auf und neben dem Platz.

Weitere Quellen: SRF

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