Deutschland verharrt auf Platz 15

Trotz Fortschritten in einigen europäischen Ländern und trotz Bemühungen, die Gleichstellung voranzutreiben, gibt es in Deutschland nur geringe Verbesserungen der rechtlichen Situation von sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten.

Die LGBTI-Organisation ILGA-Europe hat am Donnerstag zum 14. Mal das jährliche Rainbow-Europe-Ranking veröffentlicht. Dabei werden alle 49 europäischen Nationalstaaten anhand von 74 Kriterien in sieben Kategorien bewertet. Dazu gehören Gleichstellung und Nichtdiskriminierung, Familie, Hassverbrechen und Hassreden, Anerkennung sexueller Minderheiten, Intersex-Gesetzgebung, Zivilgesellschaft und Asylrecht.

Deutschland konnte sich zwar leicht um rund zwei Punkte auf 54,94 Punkte verbessern, bleibt aber auf Platz 15. Im Vergleich zu anderen Staaten konnte Deutschland keinen Boden gut machen. Während Großbritannien hinter Deutschland zurückfiel, wurde es von Griechenland überholt, u.a. aufgrund des teilweisen Verbots der so genannten "Homo-Heilung".

Malta auf Platz 1

An der Spitze des Rankings steht erneut Malta, das bereits seit sieben Jahren die Rangliste anführt. Es folgen Dänemark, Spanien, Island, Finnland und Luxemburg. Auf den hinteren Rängen finden sich wie im Vorjahr Weißrussland, Russland, Armenien, die Türkei und als Schlusslicht Aserbaidschan.

Einige Länder konnten sich deutlich verbessern. Spanien verbesserte sich aufgrund der Einführung eines Selbstbestimmungsgesetzes und des Verbots von Konversionstherapien um sieben Plätze.

Finnland konnte vor allem aufgrund seiner fortschrittlichen Trans-Gesetzgebung sechs Plätze gutmachen und ist nun unter den Top Ten.

Die Republik Moldau konnte sich sogar um beeindruckende 14 Plätze verbessern und liegt nun auf Rang 23, noch vor EU-Ländern wie Estland, Ungarn und Italien. Dies ist auf die Einführung von Antidiskriminierungsgesetzen und eines Gesetzes gegen Hassdelikte zurückzuführen.

Hier das komplette Ranking: