Die Sache mit dem Erröten
Du wirst rot wie eine Tomate, wenn man dich nur anspricht? Du musst etwas vortragen und dein Gesicht droht vor Aufregung zu platzen? Hier erfÀhrst du warum und was du dagegen tun kannst.
Was passiert medizinisch gesehen?
Medizinisch gesehen resultiert das Rotwerden aus Stress. Das Gehirn sendet in diesem Fall Hormone aus, die den Blutdruck steigen lassen. Um sich vor Ăberhitzung zu schĂŒtzen, erweitert der Körper seine BlutgefĂ€Ăe. Das einfache Resultat daraus: Man bekommt die typische "rote Birne". Doch die Hormone lassen uns nicht nur rot werden, sie vermitteln dem Bewusstsein auch das GefĂŒhl, krank zu sein. Daher dieses unwohle GefĂŒhl. Das Unwohlsein soll den Körper dazu bringen, auf Notstrom zu schalten und dem Immunsystem alle verfĂŒgbaren Ressourcen zu ĂŒberlassen. Die Folge: das typische LĂ€hmungsgefĂŒhl in den Muskeln.
In welchen Situationen man errötet, das ist absolut individuell. Typische Ereignisse sind Lob, Kritik oder das GefĂŒhl, im Mittelpunkt zu stehen.
Was man dabei nur bedenken sollte: Wir werden nicht einfach rot, sondern rufen dieses Erröten in Wirklichkeit selbst hervor. Unser Körper fĂŒhrt lediglich unseren Auftrag zum Rotwerden aus. Denn wenn man rot wird und womöglich noch darauf angesprochen wird, entsteht daraus ein wahrer Teufelskreislauf. Man versucht, das Erröten zu unterdrĂŒcken, beginnt sich darum zu sorgen, nicht mehr rot zu werden. Ein groĂer Fehler, denn je stĂ€rker man das zu unterdrĂŒcken versucht, desto hĂ€ufiger und schneller passiert es.
Was hilft gegen das rot werden?
Aus der Angst vorm Rotwerden kann sich theoretisch sogar eine Krankheit entwickeln, "Erythrophobie" (erythros = rot; phobos = Angst, Furcht) genannt. Betroffene meiden dann Situationen, in denen sie erröten könnten. Einige Entwickeln richtige Tricks, um nicht aufzufallen: vorgetĂ€uschte HustanfĂ€lle, offene Fenster, möglichst in dunklen Ecken sitzen und leichte Kleidung tragen, um das HitzegefĂŒhl zu mindern. Andere gehen unter die Sonnenbank und nutzen den leichten Sonnenbrand dazu, das Rotwerden zu ĂŒberdecken.
Wen das andauernde Erröten allzu stark belastet, der kann sich Hilfe bei einem Fachmann holen. Experten raten zu einer Verhaltenstherapie. Hier wird man dann mit gerade den Situationen konfrontiert, die man versucht zu vermeiden. Und man soll lernen, wie man diese Situationen ohne rot zu werden meistern kann.
Wenn man an einer schwachen Erythrophobie leidet, so sollen schon leichte pflanzliche Beruhigungsmittel wie Baldrian helfen.
Wichtig ist, sich selbst sagen zu können, dass Rotwerden gar nicht so schlimm ist. Das fördert die Selbstsicherheit und hemmt das Erröten. Wenn es einem selbst nichts mehr ausmacht, dann kann man damit viel leichter umgehen.
Was tun, wenn die Röte kommt?
NatĂŒrlich gibt es kein Patentrezept, mit dem die Röte ganz und gar weg bleibt, aber ein paar Tipps können wir dir trotzdem geben:
- Sieh das Rotwerden nicht als SchwÀche an, sondern als ganz normale menschliche Reaktion. Jeder wird mal rot.
- Erlaub dir das Rotwerden! Es ist vollkommen okay. Der rote Kopf wird auch wieder abklingen.
- Versteck dich nicht: Zeigt ruhig, dass du rot wirst. Je mehr du versuchst, das Erröten zu verstecken, desto mehr Anspannung erzeugst du und desto lÀnger bleibt die Röte erhalten.
- AtemĂŒbungen helfen, sich zu entspannen: Leg eine Hand flach unterhalb des Nabels auf die Bauchdecke und atme tief ein. Dabei stellst du dir vor, wie der Atem langsam bis hinunter zur Hand flieĂt. Konzentrier dich auf das Einatmen. Beim Ausatmen das gleiche. Konzentrier dich darauf, wie die Luft aus den Lungen langsam durch die Nase strömt. Wiederhol diese Ăbung mehrmals!
- Ruf dir deine eigenen StÀrken und FÀhigkeiten ins GedÀchtnis, so stÀrkst du dein Selbstbewusstsein.
Weitere Infos findest du unter dem unten stehenden Link.