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Geschichten

Kein Fehler

Von DBNA Team

Mein Coming-out war ziemlich komisch. Als ich 14 Jahre alt wurde, merkte ich, dass ich anders bin wie die anderen Jungs in meinem Alter. Ich bemerkte im Unterricht, dass ich Jungs süß und hübsch fand und fragte mich selbst immer wieder, wie es sich anfühlen würde, einen Jungen zu küssen.

Philipp, 16: Dann eines Tages kam es, wie es kommen musste. Als ich in der Schule meine Tasche vergessen hatte, hatten meine Mitschüler nicht besseres zu tun, als meine Tasche nach meiner ultrakleinen Multimedia Konsole PSP zu durchforsten. Auf dieser Konsole waren einige Bilder von schönen Jungs. Leider waren meine Mitschüler über diesen Fund glücklich, denn nun konnten sie mich aufziehen, ärgern und beleidigen. Da ich eher zurückhaltend bin, ließ ich das mit mir machen.

Als ich dann eine Anzeige bekam, weil ich meinen Frust in einem Internet Blog herausließ und ich das sehr brutal schrieb, klingelte eine Woche später die Polizei bei mir. Ich hatte dann ein langes Gespräch mit den Personen, die mich nicht akzeptierten wollten.

Seit einem Jahr ist nun alles besser geworden. Als ich mich wieder in einen sehr lieben Jungen verliebte, erzählte ich meiner Mutter, dass ich schwul bin. Ich sagte: Mama, kannst du mir versprechen, dass du es für dich behalten kannst? Ich bin schwul! Da mein Vater verstorben ist, musste ich es ihm ja schon nicht mehr sagen. Und obwohl mein Stiefvater schon seit 14 Jahren in meiner Familie lebt, wollte ich trotzdem nicht, dass er es weiß.

Ich bin froh, dass meine Mutter gut drauf reagiert hat. Sie sagte: Wenn du schwul bist, dann ist das in Ordnung für mich, aber ich hätte schon gerne Enkelkinder von dir gehabt. Naja, das war das typische Elterngespräch beim Thema Homosexualität über alles, was man wissen muss wie Aids oder ähnliches. Das einzig Schlimme, das aus meiner Sicht meine Mutter sagte, war: Ich hoffe, du weißt, dass Homosexualität in unserer Gesellschaft immer noch nicht so angesehen ist.

Ich bin mir bis heute sicher, dass es kein Fehler war, meiner Mutter und meinen Freunde zu erzählen, dass ich schwul bin. Mittlerweile lebe ich eigentlich gut mit meiner Familie zusammen und bin wieder neu verliebt. Einen Brief zu schreiben, war mir damals einfach zu feige. Mit dem ins Gesicht sagen war es angenehmer, denn ich konnte auf alle Fragen antworten.
Coming-out

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