Was ist eigentlich Homophobie?

Syda_Productions/Depositphotos.com
Immer wieder trifft man Männer und Frauen, die eine abwehrende Haltung einnehmen, wenn sie einem homosexuellen Menschen begegnen. Die Bandbreite der Abneigung ist groß.
Wovor hast du Angst? Vor der Dunkelheit? Vor Spinnen? Ängste stecken in uns allen. Theoretisch kann man vor allem Möglichen Angst haben. Vor Hunden, vor Höhe, vor dem Tod. Angst beeinflusst unser Leben, je nach Person unterschiedlich stark.
Manch einer hat ein flaues Gefühl, wenn er von einem hohen Fernsehturm herunterschaut. Das kennen sicher die meisten. Ob das schon Höhenangst ist? Ich weiß es nicht. Was aber, wenn jemand bereits Herzrasen bekommt, wenn er nur auf einem Stuhl steht?
Am 17.5. wird jedes Jahr der "Internationale Tag gegen Homophobie, Transphobie, Biphobie und Interphobie" begangen. Wir sagen dir, was dieser Tag genau bedeutet.
Vor mir haben auch einige Angst. Und zwar nicht etwa, weil ich so böse dreinschaue oder mit einer geladenen Waffe herumhantiere. Es geht darum, was sich in meinem Bett abspielt. Ich bin schwul. Das macht manchen Menschen Angst. Ist das nicht seltsam?
Aversion gegenüber Schwulen und Lesben
Genau genommen ist der Begriff Homophobie, der die Aversion gegenüber Schwulen und Lesben bezeichnet, irreführend. Um eine Phobie (von griechisch phóbos = Angst) handelt es sich hierbei eigentlich nicht, der Begriff Abneigung trifft es wohl eher. Nicht jeder, der ein ungutes Gefühl dabei hat, eine behaarte Vogelspinne zu liebkosen, hat gleich eine Spinnenphobie.

stevanovicigor/Depositphotos
Vielleicht ist es nur eine Abneigung, eine Art Nichtangriffspakt: "Wenn du mir nichts tust, tu ich dir auch nichts!"
So ist es auch mit der Homophobie. Immer wieder trifft man Männer und Frauen, die eine abwehrende Haltung einnehmen, wenn sie einem homosexuellen Menschen begegnen.
Die Bandbreite der Abneigung ist groß. Die einen halten auch hier einen Nichtangriffspakt für angemessen, andere wiederum schwenken Baseballschläger und dreschen damit auf schwule und lesbische Köpfe und Körper ein.
Ähnlich wie bei Sexismus, Rassismus oder Antisemitismus gibt es ein schwer zu (be)greifendes Wechselspiel zwischen Angst, Hass, Ekel und Vorurteilen in den Köpfen der betroffenen Phobiker, welches dann wiederum in Aggression und Gewalt münden kann.