Coming-out: blöd!

Der frühere Teamkollege von Thomas Hitzlsperger und Ex-Nationaltorwart Jens Lehmann rät Bundesliga-Fußballern von einem Coming-out ab. "Wenn ein Spieler das machen würde, wäre er blöd. Er kann nicht voraussehen, was passiert" sagte er gegenüber dem Bezahlfernsehsender Sky.
"Komisch" hätte Lehmann reagiert, wenn er während seiner aktiven Karriere von Thomas Hitzlspergers Homosexualität gewusst hätte. "Man duscht jeden Tag zusammen, man hat Phasen, in denen es nicht so läuft. Aber Thomas Hitzlsperger ist ein Spieler, der erstens sehr intelligent ist, und zweitens von seiner Spielweise überhaupt nicht den Anlass gegeben hätte, dass da man hätte denken können, da ist irgendetwas." fügte Lehmann hinzu. Man assoziiere ja mit Homosexuellen leider immer, dass sie etwas weicher seien. "Bei ihm war das nicht so."
Coming-out ist undenkbar
Der 44-Jährige hält es innerhalb einer Fußballmannschaft für undenkbar, "dass das jemand das preisgibt". "Ich weiß nicht, was ich gedacht hätte, wenn ich mit jemand zusammengespielt hätte, den ich tagtäglich gesehen hätte: beim Duschen, in Zweikämpfen. Niemand kann seine Gedanken kontrollieren."
Sicher gewusst hätte Lehmann, dass es einige gegeben hätte - sei es Konkurrenten oder andere in der Kabine - die permanent Witze darüber gemacht hätten. "Es ist nicht so, dass da 25 hoch Intellektuelle rumlaufen, die darüber diskutieren, ob jemand schwul ist oder nicht. Fußball ist eine Männersache, da muss man nicht so viel nachdenken. Und die Zuschauer in den Stadien kann man auch nicht kontrollieren. Ob man sich das als Betroffener antun muss?"