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Wie der französische ESC-Teilnehmer mit Hass zu kämpfen hat

Wie der französische ESC-Teilnehmer mit Hass zu kämpfen hat

Destination Eurovision/Youtube.com

Der 19-jährige Bilal Hassani singt beim ESC für Frankreich und wird dafür in sozialen Medien rassistisch und homophob angegriffen.

Der Eurovision Song Contest 2019 wird immer queerer. Nach den Niederlanden schickt nun auch Frankreich einen schwulen jungen Mann zum diesjährigen Wettbewerb, der in Tel Aviv stattfindet.

Das ist verständlich, denn Bilal Hassani ist ein beliebter Youtube-Star und hat rund 790000 Abonnenten.

Viele seiner Fans halfen beim Televoting fleißig mit, sodass er ein Drittel der Televotingstimmen und damit den ersten Platz für sich gewinnen konnte. Bei den internationalen Jurys dagegen schaffte er nur den fünften Platz.

Sein Lied „Roi“ (König) handelt von der Forderung nach Akzeptanz.

Er sei nicht reich, aber strahlend hell, singt Bilal Hassani. In seinen Träumen sei er König. Nie werde seine Krone entfernbar sein, auch wenn vom ihm Angleichung verlangt werde, heißt es an anderer Stelle. Er sei frei und er selbst seit seiner Kindheit.

Hassani, der sich 2017 als schwul geoutet hat, hat marokkanische Wurzeln und wurde 2015 durch die Sendung „The Voice Kids“ bekannt. Das Magazin „Tetu“ beschreibt ihn als eine Ikone der französischen LGBT-Jugend.

Der Erfolg hat jedoch Schattenseiten.

In den sozialen Netzwerken sieht sich der Sänger kübelweise Hass und Hetze gegenüber.

Bei Twitter wurden mehr als 1500 Beiträge mit Beleidigungen, Drohungen und diskriminierenden Äußerungen gezählt.

Seit dem Finale am Samstag hat sich der Hass zu einer Lawine entwickelt. Der 19-Jährige wird als "Schande" für Frankreich", "Schande für den Islam", "Pädophiler" und "Schwuchtel". Auch Morddrohungen hat er erhalten.

Hassani wehrt sich!

Es wurden bislang 213 Anzeigen geschrieben und Beweismaterial gesichert.

Das letzte Mal gewann Frankreich den Contest im Jahr 1977. Die Vorentscheide haben eben erst begonnen und vielleicht könnte auch aus den anderen Ländern noch manche queere Überraschung winken. Für Australien ist mit Courtney Act eine Drag Queen vertreten.

Am 22. Februar wird der deutsche Beitrag bestimmt. Die ARD überträgt die Sendung „Unser Lied für Israel“ live.

Tags: Homophobie

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