US-Bundesstaat Tennessee verbietet Drag-Shows

Der republikanische Gouverneur Bill Lee unterzeichnete das Gesetz am 2. März. Damit ist Tennessee der erste Bundesstaat in den USA, der solche Shows verbietet.

Das Gesetz verbietet "jugendgefährdende Darbietungen für Erwachsene", worunter männliche und weibliche Imitatoren, Go-Go-Tänzer*innen, exotische Tänzer*innen und Stripper*innen fallen.

Solche Darbietungen sind nun in der Öffentlichkeit und/oder an Orten, an denen Minderjährige anwesend sein könnten, verboten.

Dieses Verbot betrifft nicht nur Drag-Shows in der Öffentlichkeit, sondern könnte auch dazu führen, dass Pantomime, Shakespeare-Inszenierungen und sogar Pride-Veranstaltungen in diesem Bundesstaat verboten werden.

Hohe Strafen drohen.

Das Gesetz soll am 1. Juli in Kraft treten. Beim ersten Verstoß drohen bis zu elf Monate Haft und eine Geldstrafe von bis zu 2.500 US-Dollar (2.083 Euro). Bei weiteren Verstößen drohen bis zu sechs Jahre Haft und eine Geldstrafe von bis zu 3.000 US-Dollar (2.500 Euro).

Mehrere ähnliche Gesetzesentwürfe liegen bereits vor oder befinden sich im Gesetzgebungsverfahren.

Seit Anfang des Jahres wurden mehr als 300 Gesetzesentwürfe gegen LGBTQ+ eingereicht.

Es wird erwartet, dass in den kommenden Monaten weitere Gesetzentwürfe eingebracht werden, während andere, die geschlechtsangleichende Operationen verbieten oder die Freiheiten von LGBTQ+ einschränken, noch diskutiert werden.

Die American Civil Liberties Union hat bereits angekündigt, den Staat wegen des Gesetzes zu verklagen. "Tennessee - wir sehen uns vor Gericht", hieß es auf Twitter. Tennessee habe bisher mehr Anti-LGBTQ+-Gesetze verabschiedet als jeder andere Staat, so die Organisation.