Schwuler Sex in Indien wieder illegal

Eine Entscheidung des obersten Verfassungsgerichtes sorgt in Indien derzeit für Furore: Indiens höchstes Gericht hat ein Gesetz aus der Kolonialzeit bestätigt, das es homosexuellen Männern und Frauen untersagt, Geschlechtsverkehr zu haben. Zahlreiche Aktivisten lagen sich vor dem Gerichtsgebäude weinend in den Armen.
Diese Entscheidung wurde nun vom obersten Gericht als höherer Instanz aufgehoben. Ab sofort stehen, laut Paragraf 377 des indischen Strafgesetzbuches, bis zu zehn Jahre Haft auf Sex zwischen zwei Männern oder zwei Frauen, da dieser "gegen die natürliche Ordnung" sei. Menschenrechtsexperten zeigen sich empört über diese Rechtsprechung, betrachten sie als Rückschritt, als schwarzen Tag.
Widerstand formiert sich
Schon in den letzten Jahren haben Schwule und Lesben immer wieder Feste und Paraden veranstaltet, um auf sich und ihre Situation aufmerksam zu machen. Für die kommenden Tage sind schon Demonstrationen angekündigt.
Auch einen Hoffnungsschimmer gibt es für die Homosexuellen in Indien. Das Gericht hat in seinem Urteil die Regierung darauf hingewiesen, dass diese das Gesetz außer Kraft setzen kann. Ob dies auch umgesetzt wird, bleibt abzuwarten, da im kommenden Frühjahr in Indien Wahlen anstehen.
