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Schützen unter’m Regenbogen

Von DBNA Team
Schützen unter’m Regenbogen
CC BY-NC-SA 2.0/CG's Photos/Flickr

Am Rhein gibt es seit kurzem eine neue Schützenbruderschaft. Das Besondere: Der neue Kölner Verein richtet sich ausschließlich an Schwule und Lesben. Bereits 35 Mitglieder zählt diese bisher einmalige Schützenbruderschaft "St. Sebastianus und Afra Köln 2012 e.V."

Der Stadtverband der Kölner Schützen nach den neuen Verein bereits in seine Reihen auf. Auch die städtische Politik hat die Bruderschaft schon anerkannt, die Kölner Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes ist Schirmherrin von "St. Sebastianus und Afra Köln 2012 e.V."

Zu den bisher 35 Vereinsmitgliedern zählen vier Jungschützen sowie zwei Frauen, wovon eine dem anderen Geschlecht zuneigt. Dirk Bachhausen, der 1. Brudermeister der Schützen erklärt: "Das ist eine gute Bekannte, die es witzig fand, in einem schwul-lesbischen Schützenverein dabei zu sein."

Abneigung gegenüber konservativ-traditionell ausgerichteten Bruderschaften

Ursprung der Gründung von "St. Sebastianus und Afra" war der Unwille der Mitglieder, sich den bestehenden konservativ-traditionell ausgerichteten Schützenvereine, die es bisher gab, anzuschließen.

Die Aufnahme in den städtischen Schützenverband ging sehr zügig, was Bachhausen sehr freut. Und auch der nächste Schritt steht für ihn fest: "Wir streben eine Aufnahme in den Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften an."

Nahende Auseinandersetzung mit Bundesverband der Schützen

Schon jetzt bahnt sich ein Konflikt an. Bachhausen und seine Schützen streben die Mitgliedschaft im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften, der keine homosexuellen Königspaare will (dbna berichtet). Schon im Vorfeld der Gründung wurden bezüglich einer von Seiten des Bundesverbandes Bedenken bezüglich eines rein schwul-lesbischen Schützenvereins geäußert. Bachhausen dazu: "Die meinten, das könne man nicht machen." Auch seien Vorbehalte gegenüber Homosexuellen zum Vorschein getreten. Dagegen seien aber die Reaktionen der bereits existierenden Kölner Schützenvereine die Bank positiv ausgefallen.

Von den Ressentiments des Bundesverbandes ließen sich die Mitglieder von "St. Sebastianus und Afra" nicht irritieren. "Freundlich lächeln und weitermachen" war das Motto. Der 1. Brudermeister Bachhausen winkt gleichfalls ab: "Solche Sprüche sagen mehr über den aus, der sie sagt, als über alle anderen."

Trotz mancher Besonderheiten doch traditionelle Ausrichtung

Insgesamt fällt die Bruderschaft optisch nicht aus dem Rahmen: Die Uniformen sind in der Farbe Grün ganz traditionell gehalten, alleine die Feder am Hut ist rosa; auch die üblichen Schützenfeste stehen auf dem Programm und bereits im Oktober soll die erste Krönung eines schwul-lesbischen Königspaares stattfinden. Auch für den Dezember steht schon ein Termin fest: Am Welt-Aids-Tag soll den Opfern der Krankheit gedacht werden. Damit und mit der geplanten Teilnahme auf dem Kölner CSD im Sommer ragt man unter den anderen Schützenvereinen hervor, bei denen beides sicherlich nicht üblich ist.
Weitere Quellen: welt.de, CC BY-NC-SA 2.0/CG's Photos/Flickr

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