Schützen engagieren sich gegen Homophobie

Nach dem Beschluss der Bundesvertreterversammlung des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaft, dass es gleichgeschlechtliche Königspaare nicht mehr geben soll, kündigt sich öffentlicher Widerstand an.
Aus den Reihen der Bruderschaften, die diesem Dachverband angehören, formiert sich nun offener Widerstand. "Wir sehen in diesem Beschluss einen Verstoß sowohl gegen die religiösen Grundsätze der Bruderschaft als auch gegen das verfassungsrechtlich verankerte Diskriminierungsverbot", erklärt Frank Hüsgen aus Neuss. Er und seine Mitstreiter begrüßen ausdrücklich die Ankündigung staatlicher Stellen, den Beschluss zu überprüfen.
Hüsgen hat die Seite www.schuetzen-gegen-homophobie.de gegründet als Distanzierung von dem Grundsatzbeschluss. "Gerade in einer Gesellschaft, in der Homosexuelle immer noch beschimpft, verunglimpft und beleidigt werden, und in der schwul als Schimpfwort wieder gang und gäbe ist, gilt es nicht zuletzt aus unserer geschichtlichen Verantwortung heraus jeder Form von Diskriminierung deutlich entgegenzutreten", begründet er seine Motivation.
An die Öffentlichkeit gewendet ruft er zur Unterstützung auf: "Wir möchten all diejenigen, die der Auffassung sind, dass diese Entscheidung nicht mit den christlichen Grundwerten und dem Leitbild einer christlichen Bruderschaft übereinstimmt auffordern, eine Protestnote beim Bundesverband einzureichen."
So will man die Rücknahme des beschlossenen Antrags erreichen. Man fährt zur Sammlung einer Bewegung alle modernen Mittel auf: Fan-Seite bei Facebook, Twitter, Verlinkungen etc.
Man darf gespannt sein, wie viele Anhänger Hüsgen gewinnen kann.