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Georgien

Rechtsextreme stürmen Pride-Festival in Tiflis

Von Lukas • 10.07.2023
Rechtsextreme stürmen Pride-Festival in Tiflis

Twitter/@netgazeti

Erschreckende Ereignisse in Georgiens Hauptstadt: Ein Pride-Festival wird von einer Menge von 2000 Anti-LGBTQ+ Demonstranten gestürmt und abgesagt.

Das Wichtigste

🏳️‍🌈 Ein Pride-Festival in Tiflis, Georgien, wurde von 2000 Anti-LGBTQ+ Demonstranten gestürmt und musste abgesagt werden.

🚔 Es kam zu Zusammenstößen mit der Polizei und einige Demonstranten verbrannten Regenbogenfahnen.

🙏 Geistliche der orthodoxen Kirche waren unter den Demonstranten, einige schwenkten religiöse Symbole.

🤬 Die Organisatoren und die georgische Präsidentin machen die Anti-LGBTQ+-Rhetorik für den Vorfall verantwortlich.

Stellt euch vor, ihr feiert eure Identität und euer Recht auf Liebe auf einem Pride-Festival und plötzlich stürmt eine Menge von 2000 Menschen herein, die eure Existenz ablehnen.

Genau das ist in Tiflis, der Hauptstadt Georgiens, passiert. Am 8. Juli wurde ein Pride-Festival von einer riesigen Gruppe von Anti-LGBTQ+ Demonstranten gestürmt und musste abgesagt werden. Einige von ihnen gerieten mit der Polizei aneinander, andere stürmten die Bühne und verbrannten Regenbogenflaggen. Es war ein trauriger Tag für die queere Community in Georgien.

Woher kommt der Hass?

Einige Demonstranten schwenkten religiöse Symbole. Auch Geistliche der orthodoxen Kirche waren unter den Demonstranten. Die Organisatoren des Festivals und der georgische Präsident machten die Anti-LGBTQ+-Rhetorik für den Vorfall verantwortlich.

In einer Erklärung beschuldigte Tiflis Pride die Regierung und die gewalttätige Gruppe "Alt-Info" eines organisierten Angriffs auf Demokratie und Menschenrechte. Sie hoffen, dass alle, die Gewalt ablehnen und Georgien auf seinem demokratischen und europäischen Weg sehen wollen, den Vorfall verurteilen und Solidarität zeigen.

Die georgische Präsidentin Salome Zurabischwili warf der Regierungspartei "Georgian Dream" vor, ihre Anhänger, die offen Hass gegen die LGBTQ+-Gemeinschaft geschürt hätten, nicht verurteilt zu haben.

Mariam Kwarazchelia, die Organisatorin der diesjährigen Pride, berichtete von einer "massiven Mobilisierung" rechter Gruppen im Vorfeld der Feierlichkeiten. Der Polizei und dem Innenministerium warf sie vor, trotz Aufrufen nicht sofort Ermittlungen eingeleitet zu haben.

Der Kampf geht weiter

Leider ist Homophobie in Georgien weit verbreitet, teilweise weil LGBTQ+-Identitäten als Abweichung von den traditionellen orthodox-christlichen Werten angesehen werden, die im Land vorherrschen. Eine Umfrage aus dem Jahr 2021 ergab, dass 84 Prozent der Georgier glauben, dass gleichgeschlechtliche Beziehungen immer falsch sind - der höchste Wert in Europa.

Tags: Homophobie CSD

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