Baden-Württembergs Kampf gegen Homophobie

Die grün-rote Landesregierung Baden-Württembergs will den Kampf gegen Homophobie in den Klassenzimmern vorantreiben. Dafür soll in den Bildungsplänen, die ab 2015/16 gültig sein sollen, die Thematik verankert werden.
Keine institutionalisierte Ächtung
Gleichzeitig erklärte Kretschmann, dass er keine Toleranz per Gesetz verordnen wolle. Eine institutionalisierte Ächtung homophober Ausdrücke und Mobbings an den Schulen wolle er nicht. "political correctness" könne Kindern und Jugendlichen nicht verordnet werden, wie das beispielsweise in Großbritannien angestrebt wird. Wörtlich erklärte der erste grüne Ministerpräsident in Deutschland: "Ich bin generell skeptisch, den Schulbetrieb immer mehr zu verrechtlichen. Wir müssen im Inneren überzeugen, was falsch und was richtig ist."
Doch nicht nur Schwule, Lesben und Bisexuelle sollen verstärkt im Fokus stehen, sondern auch Transgender, also solche Personen, welche die für sie mit der Geburt fixierten Geschlechterrolle nicht akzeptieren wollen.
Premiere: CSD-Empfang in Villa Reitzenstein
Bereits anlässlich des Empfang zum Jahrestag des Christopher Street Days (CSD), welcher erstmalig in der Villa Reitzenstein stattfand, kündigte die Landesregierung an, eine Aktionsplan für Toleranz und Gleichstellung auszuarbeiten.
Im Gespräch mit "Schwulst" führte Kretschmann aus, dass die Erarbeitung des Aktionsplans derzeit im Sozialministerium stattfinde. In ihm sollen vorschulische, schulische und außerschulische Bildung, Arbeitswelt, Kultur sowie Sport berücksichtigt werden. An der Ausgestaltung würden Betroffene und Interessenverbände mitwirken. In Kürze liege der Entwurf dann auch im Kabinett vor.