Ärger beim Bambi

Peter Plate von Rosenstolz kritisierte bei seiner Dankesrede die Verleihung des Integrations-Bambis an den Rapper Bushido harsch.
"So einen Musiker heute auszuzeichnen, finde ich nicht korrekt"
Plate kritisierte Bushidos Auszeichnung während seiner Danksagung sehr deutlich: "So einen Musiker heute auszuzeichnen, finde ich nicht korrekt " Zuvor sagte er, dass zwar jeder eine zweite Chance verdient habe, doch den Preis an jemanden zu verleihen, der sich vor nur wenigen Jahren noch frauen- und schwulenfeindlich äußerte (dbna berichtete), finde er nicht korrekt. Für diese mutigen Worte erhielt er vereinzelten Applaus und es wurde etwas unruhig im Saal. Doch zu einem Eklat kam es nicht.
Der geehrte Rapper wollte sich in seiner Dankesrede selbst nicht für die Auszeichnung rechtfertigen. "Ob ich ihn verdient habe man weiß es nicht genau", erklärte der in der Kritik stehende Künstler. Auch sehe er ein, "dass das, was ich gemacht habe, falsch war." Eine direkte Entschuldigung für seine menschenverachtenden und gewaltverherrlichenden Texte gab es aber nicht.
Weiter sagte er: "Ich werde ihnen die Tür nicht vor der Nase zumachen. Egal, ob sie von der Band Rosenstolz kommen, egal, ob sie vom Burda-Verlag [der den Bambi verleiht, Anm. d. Red.] kommen." Bushido versucht also beschwichtigende und ausgleichende Worte zu finden. Seinen Dank beendet er bescheiden mit den Worten: "Wie gesagt: Denken Sie an die Menschen, die unsere Hilfe brauchen, mehr brauch ich nicht zu sagen."
Spontandemo von Schwulen und Lesben
Über Facebook verabredeten sich über 50 Menschen zu einer spontanen Demonstration am Veranstaltungsort in Wiesbaden. Die Teilnehmer trugen Plakate wie " Der Bambi der Schande" oder hielten Songtexte von Bushido hoch. (Siehe Video unten).