Schwuler Kurzfilm aus Brasilien: "So lange noch Zeit ist"

"Ich gehe nach Deutschland", bricht es aus Caio heraus, als er mit seinem Kumpel Lucas am Kanal spazieren geht. Lucas und Caio leben in Brasilien. Sie sind Freunde, besuchen zusammen die Schule, verbringen sehr viel Zeit miteinander. Entsprechend enttäuscht ist Lucas als er erfährt, dass ihm und seinem besten Freund nur noch vier Wochen bleiben, bis der Atlantik zwischen den beiden liegt. 9.400 Kilometer Entfernung schmälern die Chance dafür, dass die Freundschaft weiter geht.

Und so bleibt dem ungleichen Freundespaar nur eines: Jeden Tag bis zum Umzug von Caio und seiner Familie zu genießen. Je näher das Ende rückt, desto mehr verändert sich die Beziehung zwischen den beiden Teenagern. Schon bald ist nicht mehr klar: Ist das Freundschaft oder mehr?

Die ganze Geschichte gibt es hier zu sehen:

Kurzfilm aus Brasilien für deutsches Publikum

Der brasilianische Regisseur Leandro Wenceslau hat "SO LANGE NOCH ZEIT IST" bereits 2014 veröffentlicht. Das LGBT*-Medienprojekt queerblick zeigt den Film nun mit deutschen Untertiteln auf YouTube. Damit ist der Film erstmals dem hiesigen Publikum zugänglich. Seit der Erstveröffentlichung des Filmes hat sich viel verändert.

Mittlerweile ist der der minderheitenfeindliche Präsident Jair Bolsonaro in Brasilien an der Macht und die Situation von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Trans*-Personen hat sich im Vergleich zu den Vorjahren dramatisch verändert. Wenceslaus Film wirkt von dieser Realität entfremdet, weil er an ein Brasilien erinnert, in dem es zumindest für weiße Jungen aus der Oberschicht okay war, schwul zu sein.