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Serien & Filme

"Love, Simon"

"Love, Simon"

Twentieth Century Fox

Der erste Mainstream-Film mit einem homosexuellen Jugendlichen als Hauptcharakter. Wir haben uns den Film für euch bereits angesehen und sind von der bewegenden Handlung mehr als begeistert.

Die Geschichte des jungen Simon wird auf humorvolle und spannende Art und Weise erzählt, aber auch die Ernsthaftigkeit kommt dabei nicht zu kurz. Im Film werden sämtliche Aspekte und Probleme aus dem Leben eines queren Teenagers aufgegriffen. Die erste Liebe, Coming-out und Freundschaft zwischen Schulalltag und Partys.

Simon, ein ganz normaler Jugendlicher führt ein ganz normales Leben wie jeder andere Schüler eben auch. Aber er hat ein Geheimnis, Simon ist schwul und niemand weiß davon.

Er lernt übers Internet einen Mitschüler kennen, welcher sich online „Blue“ nennt und sich ebenfalls zu Jungs hingezogen fühlt, ohne dass er dessen wirkliche Identität kennt. Die beiden schreiben sich tiefgründige Emails, machen sich gegenseitig Mut und erkennen schließlich beide, dass sie sich sehr ähnlich sind und nicht mehr alleine mit ihrem Geheimnis. Für Simon beginnt hier die Suche nach „Blue“, da dieser noch nicht bereit ist sich zu zeigen.

Schließlich werden ihre privaten Emails aber geleaked und veröffentlicht. Damit weiß jeder, wie Simon fühlt. Er wurde Übernacht vor der gesamten Schule geoutet, alle kennen sein Geheimnis. In diesem emotionalen Teils des Films können wir sehr gut mit Simon fühlen. Ihn beschäftigt nicht die Tatsache, dass es nun jeder weiß, sondern er hätte es nur gerne selbst nach außen getragen und selbst bestimmt, wer es wann erfährt. Niemand sollte diese Freiheit genommen werden, das vermittelt der Film auf eindrucksvolle und drastische Art.

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Mehr möchten wir euch zur Handlung auch gar nicht verraten, schaut euch den Film an, es lohnt sich! Die Komplexität und Vielschichtigkeit der Thematik wird durch die verschiedenen Handlungsstränge zum Ausdruck gebracht. So stehen zum Beispiel nicht nur Simon und seine Internetliebe im Vordergrund sondern auch sein Freundeskreis und deren Teenager-Leben, welches auch nicht immer einfach ist und das obwohl sie hetero sind.

Dear Blue, it doesn’t seem fair that only gay people have to come out. Why is straight the default?

Homosexualität wird nicht wie sonst häufig in den Filmen als total schwieriges Tabu oder in Form des Klischee Schwulen als Stimmungslockerer dargestellt, sondern ist ein ganz selbstverständlicher Teil des Gesamtwerkes. Es gibt bewegende Coming-out Momente und Szenen zum Mitfühlen, die alle sehr realitätsnah sind.

So sieht Simon seine Sexualität als selbstverständlich an und hat sich selbst akzeptiert. Er möchte sich nur nicht outen weil er es nicht fair findet, dass nur Schwule sich outen müssen. Diesen Gedanken hatten wir vermutlich alle schon: Warum outen sich Heterosexuelle nicht? Sie wissen den Luxus, einfach so akzeptiert zu werden, ohne etwas dafür tun zu müssen, ja nichtmal zu schätzen.

Mit diesem Gedankengang spielt der Film. Wie auch im Trailer zu sehen, outen sich auch die heterosexuellen Charaktere im Film als straight bei ihren Familien. Zwar nur fiktiv, aber die entstanden Szenen sind einfach nur mega komisch, auch weil sie komplett surreal auf uns wirken.

Sollte unsere Gesellschaft eines Tages an den Punkt kommen, dass man auch über ein Homo-Outing so lachen kann, weil es nicht mehr nötig, sondern überflüssig ist, hat der Film sehr viel erreicht.

Im Allgemeinen sorgt der Film für mehr Sichtbarkeit und Verständnis für unsere LGBTQ-Community, da nun auch endlich in den großen Kinos solche Themen behandelt werden. Hierdurch wird die Vielfältigkeit der Liebe und der gegenseitige Respekt, wie er an jeder Schule zu finden sein sollte gezeigt. Angst nicht anerkannt zu werden hat jeder Mensch. Menschen, die nicht den gesellschaftlichen Normen entsprechen noch viel mehr.

So auch Simon, wenn er der Welt zeigt wer er wirklich ist. Es könnte ja sein, dass sein wahres Ich am Ende gar nicht gemocht wird. Diese Befürchtung stellt sich als völlig unberechtigt heraus, da sich sein Charakter ja nicht über die Sexualität definiert. Wie auch in der Realität wird diese im Film als Nebensache dargestellt. Seinen Freunden ist es gleichgültig. Auch bei seinem Coming-out vor der Familie können wir sehr gut mitfühlen und die Reaktion der Mutter ist einfach nur großartig:

Being gay is your thing. There are parts of it you have to go through alone. I hate that. As soon as you came out, you said, “Mom, I’m still me.” I need you to hear this. You are still you, Simon. You are still the same son who I love to tease, and who your father depends on for just about everything.

Insgesamt ist der Film ein echter Mutmacher mit viel Potential. Er lässt den Zuschauer erkennen, dass es wichtig ist, zu sich zu stehen aber auch, dass es okay ist, wenn man dafür seine Zeit braucht und Bedenken hat.

Als Simon erkennt, dass er nicht alleine ist und alle zu ihm stehen, wandelt sich alles. Wir kennen das: Ein Dazugehörigkeitsgefühl gibt uns Mut und macht uns stark Herausforderungen, wie sich öffentlich zu seinen Gefühlen zu bekennen, zu meistern. Für Simon beginnt dieser Prozess mit dem Kontakt knüpfen zu „Blue“. Jedem von uns fällt es leichter sich selbst anzunehmen, wenn wir wissen, dass es noch viele viele weitere Jungs gibt, denen es exakt genauso geht.

Insgesamt kommt die Entwicklung des jungen Simon vom etwas unsicheren Jungen zu einem offen und stolzen Charakter durch den Film sehr gut zum Ausdruck. Wer diese Entwicklung ebenfalls bereits hinter sich hat, wird sich in einigen Szenen des Filmes wieder erkennen und einige alte Erinnerung aus der eigenen Jugend werden wieder wach. So ging es zumindest uns.

Du willst wissen ob es Simon gelingt seine große Liebe zu finden? Dann schaut euch den Film an!

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