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Zahlen niedrig

Blut spenden: Jahrzehntelang gekämpft und jetzt kein Interesse?

Von Marco • 14.06.2024
Blut spenden: Jahrzehntelang gekämpft und jetzt kein Interesse?
via Canva

​Seit 2023 dürfen schwule Männer diskriminierungsfrei Blut spenden, doch der erhoffte Anstieg der Spenderzahlen bleibt aus. Was steckt dahinter?

Das Wichtigste

  • 🩸 Seit 2023 können schwule Männer in Deutschland ohne Diskriminierung Blut spenden.
  • 📉 In Hamburg ist die Zahl der Blutspender trotz neuer Regeln gesunken.
  • 📊 Der DRK-Blutspendedienst sieht auch in anderen Bundesländern sinkende Zahlen.
  • 🛑 Die alten Regeln zur sexuellen Abstinenz vor der Blutspende für schwule Männer wurden abgeschafft.
  • 📢 Experten fordern mehr Aufklärung über die neuen Spendenmöglichkeiten und deren Bedeutung.

Nach jahrelangem Kampf gegen diskriminierende Blutspende-Regeln dürfen schwule Männer in Deutschland ab 2023 endlich uneingeschränkt Blut spenden. Doch die erhoffte Welle neuer Spender bleibt aus.

Ernüchternde Zahlen aus Hamburg

Gesundheitsexperten und Bundesregierung hatten gehofft, dass die Aufhebung der diskriminierenden Regelungen zu einem Anstieg der Blutspenden führen würde. Doch erste Zahlen aus Hamburg zeichnen ein anderes Bild.

Trotz des erweiterten Spenderkreises ist die Zahl der Blutspender in der Hansestadt sogar gesunken.

Die Gesundheitsexpertin Gudrun Schittek (Grüne) zeigt sich enttäuscht:

„Die Antwort des Senats auf unsere Anfrage zeigt, dass sich diese Erweiterung noch nicht in höheren Spendenzahlen niederschlägt. Das ist nicht dramatisch, sollte aber Anlass sein, weiter und kontinuierlich über die neuen Möglichkeiten und die generelle Notwendigkeit der Blutspende aufzuklären.“

Bundesweiter Negativtrend

Auch wenn es noch keine aktuellen Zahlen für ganz Deutschland gibt, bestätigt der DRK-Blutspendedienst, dass der Negativtrend auch in anderen Bundesländern wie Baden-Württemberg und Hessen zu beobachten ist.

Die Bereitschaft, Blut zu spenden, ist in den vergangenen 15 Jahren kontinuierlich gesunken. Seit 2011 ist die Zahl der Blutspenden um rund 1,1 Millionen zurückgegangen, was in den vergangenen Jahren immer wieder zu Engpässen geführt hat.

Neue Regelungen, alte Probleme?

Im vergangenen Jahr hat die Bundesregierung die Diskriminierung schwuler Männer bei der Blutspende beendet. Jetzt zählt nur noch das persönliche Risikoverhalten, nicht mehr die sexuelle Orientierung.

Auch die Regelung, dass schwule und bisexuelle Männer vier Monate sexuell abstinent sein müssen, bevor sie Blut spenden dürfen, wurde gestrichen. Diese Regelung war ursprünglich als Reaktion auf die weltweite HIV-Epidemie eingeführt worden.

Warum spenden schwule Männer nicht?

Die Frage bleibt: Warum nutzen schwule Männer die neuen Möglichkeiten nicht? Ist es mangelnde Aufklärung oder gibt es andere Gründe? Es scheint noch viel zu tun zu sein, um das Vertrauen und die Bereitschaft zur Blutspende in der LGBTQ+ Community zu stärken.

Es bleibt zu hoffen, dass durch kontinuierliche Aufklärung und Sensibilisierung die Zahl der Blutspender in Zukunft wieder steigt. Denn eines ist klar: Blutspenden rettet Leben und jeder Tropfen zählt.

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