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YouTube diskriminiert LGBT-Videomacher

YouTube diskriminiert LGBT-Videomacher

Gianandrea Villa/Unsplash/Symbolbild

Ein YouTube-Algorithmus stuft das Wort „gay“ als nicht werbetauglich ein.

Schon lange hegen LGBT-Videomacher den Verdacht, von YouTube benachteiligt zu werden. Das brachte im August sogar einige Betroffene dazu, gegen die Videoplattform zu klagen.

Die neue Studie der Firma Ocelot AI unterstützt die Annahme der Betroffenen: Von YouTube verwendete Bots entziehen solchen Videos, in welchen die Wörter „gay" oder „lesbian" enthalten sind, einfach die Werbeeinnahmen.

Der Sprecher des deutschen Lesben- und Schwulenverbandes, Markus Ulrich, wertet das als eine schwerwiegende Form der Diskriminierung, die noch zu wenig durchschaut werde, sagte Ulrich auf dem Portal „pressetext.com".

Dabei werden nicht nur die Videomacher selbst benachteiligt, sondern es werden auch diejenigen bevormundet, die die Videos gerne sehen möchten.

Algorithmus wurde anhand von über 15000 Wörtern getestet

Die Forscher haben den YouTube-Algorithmus mithilfe der Kanäle „YouTube Analyzed" sowie „Nerd City" anhand von mehr als 15000 Wörtern getestet.

YTCount/Unsplash

Sie untersuchten unter Verwendung ihrer eigenen Videos, welche dieser 15000 Wörter von den YouTube-Bots automatisch als ungeeignet für die Werbung erachtet werden.

Wenn das Wort „gay" beispielsweise in einem Video enthalten war, stufte der Algorithmus das Video als „wenig inserentenfreundlich" ein.

Die Einstufung änderte sich, wenn das Wort beispielsweise durch „happy" ersetzt wurde. Sobald also die LGBTIQ-Terminologie geändert wurde, waren die Videos wieder für Werbeeinnahmen freigegeben, auch wenn sich der Inhalt der Videos nicht geändert hat.

Die Google-Tochter YouTube hingegen leugnet vehement diese digitale Diskriminierung. Nach den Angaben eines Sprechers handele es sich bei den Ergebnissen der Studie um einen Fehler, der auf den Algorithmus zurückzuführen sei.

Wichtig sei jedoch, dass die Nutzer bei derartigen Vorkommnissen eine Beschwerde einreichen. Kritik stelle sicher, dass das System aktualisiert und verbessert werde, so der von „The Verge" zitierte Sprecher.

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