Ich bin schwul - habt ihr Fragen?

Queerblick
Was passiert, wenn sich ein junger Mann auĂerhalb der CSD-Saison mit einem Schild und dem Ziel aufzuklĂ€ren in die FuĂgĂ€ngerzone stellt? Das hat das Medienprojekt queerblick e.V. getestet. Das Ergebnis gibt es hier zu sehen.
Wer kennt sie nicht, die Menschen, die mit "JESUS RETTET"-Schildern durch die InnenstÀdte ziehen? Davon hat sich Kevin von queerblick inspirieren lassen. Allerdings hat er eine ganz andere Botschaft. Auf seinem Schild steht geschrieben: "ICH BIN SCHWUL- Habt ihr Fragen?"
Mit dieser Aufschrift stellte er sich einen Nachmittag lang in die Essener Innenstadt und warte darauf, mit Menschen ins GesprĂ€ch zu kommen. Viele verwunderte Blicke gab es. Einige Menschen gingen kopfschĂŒttelnd vorbei. Und einige Passanten trauten sich, Kevin direkt anzusprechen. Eine Ă€ltere Dame fragte etwa: "Was wollen Sie denn damit bezwecken?". Die Antwort gibt es auf YouTube zu sehen.
Unter dem Video gibt es bereits zahlreichen Kommentare. Vor allem eine Aussage eines Passanten sorgt fĂŒr besonders viel Diskussion. "Lassen Sie ihn doch seiner Schwulheit nachgehen", sagte er gegenĂŒber queerblick-Reporterin Lisa und drĂŒckte damit sein Missfallen fĂŒr die Aktion aus, ein öffentliches Coming-out herbeizufĂŒhren.
Ein anderer Herr hatte hingegen nur verachtendes Mitleid fĂŒr Kevin und andere Homosexuellen ĂŒbrig: "Man wird so geboren. Und das ist traurig und schade. Aber ich kann's nicht Ă€ndern." âšâšĂberwiegend waren die Reaktionen aber dennoch positiv. Ein Vater erzĂ€hlte von seinem schwulen Sohn und viele Passanten stimmten zu, dass es noch viel zu tun gibt in Sachen Akzeptanz. "Solche Aktionen mĂŒsste es viel hĂ€ufiger geben. Sonst kennt man solche Schilder nur vom CSD.
Aber wir mĂŒssen das ganz Jahr ĂŒber fĂŒr Vielfalt aufklĂ€ren", sagt Lisa. âšqueerblick jedenfalls will dranbleiben. Eine lesbische Version ist bereits gedreht.