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Kurzfilm über eine unerwartete Reaktion auf das Coming-out

Kurzfilm über eine unerwartete Reaktion auf das Coming-out

Queerblick

queerblick zeigt schwulen Kurzfilm "Er" aus Island.

Andri ist wie andere Teenager. Er macht Sport, hängt mit seinen Freunden ab und fängt so langsam an, sich fürs Daten zu interessieren. Letzteres kann er seinem neugierigen Vater nicht vorenthalten. "Darf ich nicht neugierig sein? Passiert nicht oft, dass das Kind ein Date hat", rechtfertigt dieser seine Interesse am Liebesleben seines Sohnemannes. Aber Andri bleibt verschlossen. Denn über sein Date zu reden, würde auch sein Coming-out bedeuten.

Hier könnt ihr den Film sehen:

Produziert wurde der Film in Island. Rúnar Þór Sigurbjörnsson hatte die Idee dazu. Es ist das Erstlingswerk des 32-jährigen Autors und ist autobiografisch motiviert:

"Ich habe mich erst mit 27 Jahren bei meinen Eltern geoutet, weil ich mein ganzes Leben lang Angst davor hatte, wie meine Eltern reagieren würde. Oder wie speziell mein Vater reagieren würde."

Die Geschichte von "ER" ist deshalb vor allem auf das Verhältnis zwischen Vater und Sohn reduziert. Männlichkeitsideale, die typische Vater-Sohn-Beziehung und der Druck, irgendwie hetero sein zu müssen, stehen vermeintlich im Konflikt zu dem, was Andri fühlt.

Die Angst kommt nicht von ungefähr. Laut einer Studie des Deutschen Jugendinstituts unter dem Titel "Coming-out und dann... ?!" haben 69 Prozent der schwulen, lesbische, bi und trans* Teenager in Deutschland Angst vor Ablehnung durch Familienmitglieder.

Queerblick

Selbst in einem Land wie Island, dass den Global LGBT* Acceptance Index anführt , ist Angst vorm Coming-out noch immer ein Problem - wie die Erfahrung von Rúnar zeigt. "Island ist bei LGBT*-Rechten sehr fortschrittlich. Aber der Kampf ist noch nicht zu Ende ehe die Angst vorm Coming-out nicht verschwunden ist. Es wird jedes Jahr besser, aber wir sind noch weit vom Idealzustand entfernt."

"Ich wollte einen Film machen, der Jugendlichen zeigt, dass Dinge manchmal besser laufen, als wir es uns vorstellen. Ich habe diesen Film so gemacht wie das, was ich in diesem Alter hätte sehen müssen. Vieleicht hätte ich dann ein früheres Coming-out gehabt."

Mit seinem Film will Rúnar einen positiven Beitrag leisten. Im Kampf um Akzeptanz braucht es seiner Ansicht nach mehr mediale Sichtbarkeit, um Jugendlichen ihre Sorge zu nehmen.

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