HIV wird oft zu spÀt erkannt

Letztes Jahr haben sich rund 3200 Menschen in Deutschland mit HIV infiziert, teilt das Robert-Koch-Institut mit. Die Zahl sei zwar konstant, doch sie könnte noch niedriger sein. Denn zu viele erfahren zu spÀt von der Infektion.
Genau wie im Jahr 2012 haben sich auch letztes Jahr etwa 3200 Menschen in Deutschland mit HIV infiziert. Das Robert-Koch-Institut (RKI) schÀtzt demnach, dass insgesamt 80.000 Menschen mit HIV leben. Aus dem Epidemologischen Bulletin, in dem die Zahlen veröffentlicht werden, geht auch hervor, dass viele Menschen erst nach Jahren erfahren, dass sie HIV-positiv sind.
Das hat gravierende Folgen: Zum einen können sie in dieser Zeit noch andere Menschen anstecken. Andererseits ist damit der richtige Zeitpunkt fĂŒr einen Therapiebeginn oft bereits vorbei. Abhilfe können mehr und frĂŒhere HIV-Tests schaffen. Zwar sei die konstante Zahl in Deutschland ein Erfolg der PrĂ€vention, sagt Manuel Izdebski von der Deutschen Aids-Hilfe (DAH), zumal vergleichbare LĂ€nder einen Anstieg melden. "Doch es könnte bei uns noch deutlich weniger Infektionen geben: Ein RĂŒckgang ist machbar!"
Zu viele wissen nicht, dass sie HIV-positiv sind
Ein RĂŒckgang ist vor allem möglich, wenn alle Infizierten wissen, dass sie HIV-positiv sind. 14.000 Menschen wissen nĂ€mlich nichts davon. Diese Zahl steigt seit lĂ€ngerer Zeit. Die Folgen: Sie werden nicht behandelt, was auch die Ăbertragung des Virus verhindern wĂŒrde. Das Risiko, beim Sex ohne Kondom auf einen Partner mit hoher Viruslast zu treffen und sich zu infizieren, ist darum in den letzten Jahren gestiegen. Das gilt vor allem fĂŒr die besonders stark betroffenen Gruppen wie schwule MĂ€nner und Menschen, die intravenös Drogen konsumieren.
HIV-Tests sind eine wirksame Möglichkeit, diese Zahl zu minimieren. "Eine vordringliche Aufgabe der PrÀvention besteht heute darin, Menschen zum Test zu motivieren, wenn sie ein Risiko hatten", sagt Manuel Izdebski. Die DAH empfiehlt deshalb, sich einmal im Jahr auf HIV testen zu lassen. Doch auch AufklÀrung ist nötig: Manche schÀtzen das Risiko beim Sex falsch ein oder verdrÀngen HIV.
Einen HIV-Schnelltest kann man kostenlos und anonym beim Gesundheitsamt oder der Aidshilfe machen. Wie er funktioniert, zeigt dieses Video von queerblick:
In unserer Wissens- und Ratgeberplattform fĂŒr queere Jungs hilft sich die DBNA-Community sich gegenseitig. Registriere dich jetzt bei DBNA und stelle deine Frage!