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Liebe & Sex

HIV kam mit der Eisenbahn

Von DBNA Team
HIV kam mit der Eisenbahn
KU Leuven

Die Aids-Pandemie hat ihren Ursprung in den 1920er-Jahren in der Stadt Kinshasa genommen, die heute in der Demokratischen Republik Kongo liegt.

Zu diesem Schluss kommen Forscher der University of Oxford und der KU Leuven. Das internationale Wissenschaftlerteam geht im Wissenschaftsmagazin "Science" davon aus, dass Faktoren wie Bevölkerungswachstum, Sex und die Eisenbahnen die Ausbreitung von HIV ermöglicht haben.

Rotlichtmilieu als Hort

Die Experten nutzten archivierte Proben des genetischen Codes von HIV, um den Ursprung zu identifizieren. Ein boomendes Rotlichtmilieu, rasches Bevölkerungswachstum und nicht sterilisierte Nadeln in Krankenhäusern dürften zur Ausbreitung des Virus geführt haben. Bis zu einer Mio. Menschen nutzen jährlich die Eisenbahnen der Region und ermöglichten so eine Ausbreitung auf die benachbarten Länder.

Erst in den 1980er-Jahren wurde HIV weltweit wahrgenommen. Bis heute haben sich Schätzungen zufolge fast 75 Mio. Menschen infiziert. Die Geschichte des Virus ist in Afrika viel länger. Wo die Pandemie genau ihren Anfang genommen hat, war jedoch immer wieder Gegenstand von Diskussionen. Jetzt versuchten die Wissenschaftler den "Stammbaum" von HIV zu rekonstruieren.

Model eines Virus mit roten Blutkörperchen.
Model eines Virus mit roten Blutkörperchen.
muzon/istockphoto.com

Laut Oliver Pybus von der University of Oxford hat die Entwicklung des Virus Spuren im genetischen Code hinterlassen. Durch die Auswertung dieser Mutationen wurde der Stammbaum des Virus erstellt und sein Ursprung festgelegt. Bei HIV handelt es sich um eine mutierte Version eines Schimpansenvirus SIV, der wahrscheinlich über infiziertes Blut von Tieren auf den Menschen übergesprungen ist.

"Ideale" Bedingungen

Das Virus hat sich in seiner Geschichte immer wieder verändert. Ein Beispiel ist die Untergruppe O von HIV-1, die vorwiegend in Kamerun auftritt. Die Untergruppe M von HIV-1 hat nur einmal weltweit zu Mio. Infektionen geführt. Die Ursprünge dieser Ereignisse liegen in der Geschichte der europäischen Reiche. In den 1920er-Jahren war Kinshasa, das bis 1966 die Bezeichnung Leopoldville trug, ein Teil von Belgisch-Kongo.

Pybus zufolge handelte es sich dabei um eine große und rasch wachsende Region. Laut medizinischen Aufzeichnungen traten sexuell übertragbare Krankheiten sehr häufig auf. Das Virus fand in Kinshasa nur wenige Jahrzehnte diese "idealen" Bedingungen vor. Bis zum Ende dieser Periode hatte es bereits begonnen, sich auf der ganzen Welt zu verbreiten.

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Weitere Quellen: pte/pressetext

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