Zusammenziehen, aber richtig

Was sollten du und dein Freund bei eurer ersten gemeinsamen Wohnung beachten? dbna hat die wichtigsten Tipps zusammengestellt.
Richtiger Zeitpunkt
Zusammenziehen sollte man, weil beide Partner es wollen. Aus der Not heraus die vier Wände zu teilen, ist nur eine pragmatische Entscheidung und hat nichts mit einem Bedürfnis nach mehr Nähe zu tun. Außerdem sollte man vorher testen, ob man schon reif dafür ist, die gleiche Wohnung zu teilen. Dazu kann ein längerer gemeinsamer Urlaub dienen ebenso wie eine Probephase. In dieser zieht man zum Versuch einige Wochen bei seinem Freund ein, hat aber jederzeit die eigene Wohnung, um dorthin zurückzukehren.

Wer offen mitseinem Schwulsein umgeht, der fährt am besten. Immerhin will man alsPärchen vom Vermieter und den anderen Hausbewohnern akzeptiert werden.Sich als Freunde auszugeben, die eine WG gründen wollen, ist deshalbnur eine Notlösung. Denn das kann zu misstrauischen Fragen imNachhinein führen, etwa wenn man Hand in Hand in die Wohnung geht; oderdazu, dass man sich auch weiterhin in der Hausgemeinschaft nicht alsPaar zu erkennen gibt. Aber wer will sich schon im eigenen Hausverstecken?
Wohnungstyp
Nichtfür jedes Pärchen ist die klassische Wohnung mit Küche, Bad, Wohn- undSchlafzimmer das Richtige. Es kann durchaus Sinn machen, wenn beide wiein einer WG zusammenwohnen: So hat jeder seinen eigenen Raum, in den ersich zurückziehen kann, wenn er etwas Zeit für sich braucht. Außerdembleibt die Beziehung frisch, wenn eine Nacht in dem einen Bett und dieandere Nacht in dem anderen verbracht wird. Je nach Geld-Beutel istauch die Wohnform Küche, Bad, Wohn- und Schlafzimmer plus Hobbyraumeine gute Option, um Rückzugsräume zu schaffen. Manche Menschenbrauchen auch in ihrer Beziehung sehr viel Selbstständigkeit. Dannbietet es sich an, zwei Wohnungen im selben Haus zu mieten. Dann istman sich trotz Eigenständigkeit sehr nah.

Weraus zwei Haushalten einen macht, der hat meist einiges doppelt:Kühlschrank, Regale, Fernseher etc. Bei Geräten undEinrichtungsgegenständen sollten die Neueren und Hochwertigerenvorgezogen werden. Die Alten kommen entweder als Ersatz in den Kelleroder kann verkauft werden. So lässt sich auch noch ein bisschen Geldfür neue Möbel verdienen - z.B. für ein großes gemeinsames Bett. AberAchtung bei Geschmacksfragen: Wenn Eiche rustikal und Ikea aufeinanderprallen, dann heißt es, Kompromisse zu finden. Der kann z.B. darinbestehen, Möbel zu finden, deren Stil zwischen konservativ und modernschwankt. Oder jeder darf seinen Stil in einem anderen Zimmer umsetzen,sodass am Ende beide Partner zufrieden sein dürfen.
Alltagsleben
Damitdie gemeinsame Wohnung nicht zu Problem wird, gilt es, sich miteinanderzu arrangieren. Das betrifft den gemeinsamen Tagesablauf (Ess- undSchlafenszeit) sowie Vorstellungen von Sauberkeit, Ordnung undZusammenleben generell. Wichtig ist vor allem miteinander zu klären:Was erwartet jeder voneinander? Ein Kompromiss kann so aussehen, dassjeder aufeinander zugeht oder jeder Partner seinen Kopf inunterschiedlichen Bereichen durchsetzen darf.
Wichtig ist es, sichim gemeinsamen Alltag genügend Freiräume zu lassen und sich nicht zusehr aufeinander zu versteifen. Die Welt besteht nicht nur aus demeigenen Partner sondern auch aus Hobbys und Freunden.

EineBeziehung sollte auf gleicher Augenhöhe geführt werden und das betrifftauch das Geld. Die gemeinsame Wohnung sollte deshalb für beidebezahlbar sein. Niemand sollte sich dem Partner zur Liebe für eineWohnung entscheiden, die fast sein komplettes Einkommen schluckt. Auchim Alltag ist es wichtig, dass der eine Partner den anderen nichtmitfinanziert - es sei denn, das ist ausdrücklich so abgesprochen.Andernfalls kann in einer Beziehung schnell Frust aufkommen und eineAbhängigkeit entstehen.
Eine Option kann ein gemeinsamesHaushaltskonto sein, auf das beide Partner einen gewissen Betrag proMonat einzahlen, der dann gemeinsam ausgegeben wird. Das Haushaltskassekann eine simple Spardose auf dem Küchenschrank sein oder auch einechtes Bankkonto mit extra EC-Karte.
Kommunikation - immer!
VielePaare machen den Fehler, dass sich mit der Zeit eineSelbstverständlichkeit für viele Dinge im Alltag eintritt.Entscheidungen werden getroffen und hingenommen, Situationenverselbstständigen sich: Damit dies nicht zu unbewusstem Frust führtgilt: Kommunikation - und zwar immer!