Widmung und Regenbogen-Nägel
Der US-Mittelstreckenläufer Nick Symmonds widmet seine Silbermedaille bei der Leichtathletik-WM in Moskau seinen schwulen und lesbischen Freunden in der Heimat. Somit ist er der erste Sportler, der in Russland öffentlich das "Homo-Propaganda"-Gesetz kritisiert.

Er versuche, die Linie zwischen einem respektvollen Verhalten als Gast dieses Landes und der Kritik an Ungerechtigkeiten nicht zu überschreiten. "Auch wenn ich in dieser Angelegenheit sehr hartnäckig bin, weiß ich nicht, wofür es gut sein sollte, wenn ich im Gefängnis sitzen würde.", sagte der 29-Jährige.
Im Vorfeld der Leichtathletik-WM hatte Symmonds, der sich in den USA auch für die Kampagne "No H8" (No Hate, Kein Hass), in seinem Blog bereits Bedenken gegenüber dem russischen "Anti-Homosexuellen-Gesetz" geäußert.
Laut russischem Recht könnte dem Sportler nun die Ausweisung oder eine Gefängnisstrafe drohen.
Hochspringerin mit Regenbogen-Nägel
Die Schwedin Emma Green-Tregaro, 28, hat als Zeichen ihrer Solidarität ihre Nägel mit den Farben eines Regenbogens lackiert und nahm so an den Qualifikations-Wettkämpfen teil. "Es fühlte sich richtig an!" sagte sie REUTERS.
Im Juni hatte Putin das weltweit umstrittene Gesetz unterzeichnet, dass die Propaganda von Homosexualität gegenüber Minderjährigen verbietet (dbna berichtete). Wer in Russland mit Jugendlichen über Themen wie Homo-, Bi-, oder Transsexualität spricht, sie darüber aufklärt oder unterrichtet, wird mit einer hohen Geldstrafe geahndet. Ausländern droht neben einer Geldstrafe bis zu 15 Tage Arrest und die Ausweisung aus Russland.