Verbot der Homo-Ehe gekippt

Im US-Bundesstaat hat ein Bundesgericht das Referendum aus dem Jahr 2008, das die Eheschließung zwischen Homosexuellen verbot, als verfassungswidrig aufgehoben. Dieser Erfolg könnte sich jedoch als Pyrrhussieg herausstellen.
Kläger war ein lesbisches Paar, das sich gegen das Ergebnis des Referendums stellte. Im November 2008 hatten 52 Prozent der Kalifornier, die sich an der Wahl beteiligten, gegen die Homo-Ehe votiert und damit auch die Annullierung eines Beschlusses des Obersten Landesgerichts, welches die Homo-Ehe erlaubt hatte, bewirkt.
Ein"echter Sieg" sei das für Homosexuelle und Familie, so ein Sprecherder Homosexuellen-Organisation "Equality California" anlässlich desUrteils. Jedoch ist die Einschaltung der US-Bundesjustiz aus Sichtvieler Beobachter nicht ohne Risiko. Am Ende des Weges durch dieInstanzen der Bundesgerichte könnte ein Urteil des Obersten Gerichts inWashington D.C. stehen. Wenn sich dieses dann gegen die Homo-Eheentscheiden sollte, gäbe es keinerlei Berufungsmöglichkeit in dengesamten Vereinigten Staaten und gleichgeschlechtliche Eheschließungen wären damit komplett verboten.
AnfangJuli hat noch ein Bundesgericht geurteilt, dass der Defense of MarriageAct (Doma; übersetzt: Gesetz zur Verteidigung der Ehe), den derKongress in Washington 1996 verabschiedete, eine Einmischung in dieinneren Angelegenheiten der Bundesstaaten darstellt und damitverfassungswidrig ist. Die Entscheidung über die Zulässigkeit von Ehenzwischen Homosexuellen läge alleine bei den Bundesstaaten (dbna berichtete).