Schwule Männer sollen Blut spenden dürfen

Die Bremische Bürgerschaft hat einstimmig gefordert, ab sofort auch homosexuelle Männer zur Blutspende zuzulassen. Bisher ist man als Mann davon ausgeschlossen, wenn man angab, mit anderen Männern Geschlechtsverkehr zu haben.
Bisher muss man auf einem Fragebogen angeben, ob man mit anderen Männern Sex hat. Kreuzt man das mit JA an, so wird einem die Blutspende verweigert. Heterosexuelle Männer werden nur bei einem "sexuellen Risikoverhalten" (ungeschützter Geschlechtsverkehr mit wechselnden Sexualpartnern) von der Blutspende ausgeschlossen.
Offene Diskriminierung
Dies ist mittlerweile auch eine Diskriminierung, so Grünen-Abgeordneter Björn Fecker: "Wir sprechen immer wieder über versteckte Diskriminierung hier tritt sie ganz offen zutage."
Winfried Brummer von der SPD äußerte sich, dass diese Regelung längst veraltet sei: "Die derzeitige Richtlinie atmet den Geist einer vergangenen Zeit, in der Aids noch als Schwulenseuche galt."
Ein Verbot von homosexuellen Blutspenden sendet auch eine falsche Botschaft an die Gesellschaft: "Wenn du nicht schwul bist, bist du sauber", sagte Rainer Bensch von der CDU.

"Stigmatisierung" bei Blutspende beenden
FDP-Gesundheitspolitikerin Sylvia Bruns kritisierte, dass damit eine gesellschaftliche Gruppe unter Generalverdacht gestellt wird, ein erhöhtes HIV-Risiko zu haben. "Das zeugt nicht gerade von einem modernen Gesellschaftsbild, wie es in das Jahr 2014 passt", sagte sie.
Durch die Einigkeit in den verschiedenen Parteien herrscht große Zuversicht, dass die Forderung, die Regelung aufzuheben, durchgesetzt wird und nun bald auch homosexuelle Männer zur Blutspende gehen dürfen.
In anderen Ländern ist dies bereits der Fall, jedoch mit einigen Auflagen:
- Spanien und Italien behandeln Homo- und Heterosexuelle gleich
- In Großbritannien, Neuseeland und den USA müssen homosexuelle Spender eine gewisse Anzahl an Jahren ohne Sex vor der Spende einhalten (GB: 1 Jahr, Neuseeland: 5 Jahre und USA: 37 Jahre)