Regierung lehnt ab!

Aus Sicht der schwarz-gelben Koalition im Bund wird es keine besondere Unterstützung homosexueller Jugendlicher geben trotz erhöhter Selbstmordrate.
"Entsetzen über Schwarz-Gelb"
Auf Ignoranz der Regierungsvertreter sei man gestoßen, berichteten die Grünen im Anschluss. "Ich bin entsetzt über das Auftreten von Schwarz-Gelb", ließ der Initiator des Antrag, Kai Gehring (Bündnis90/Grüne), verlautbaren.
Desinteresse habe die CDU-FDP-Koalition an den Tag gelegt. Massive Mobbingvorfälle auf Schulhöfen und ein Suizidrisiko bei gleichgeschlechtlich orientierten Jugendlichen, das vier- bis siebenmal höher läge als bei heterosexuellen Altersgenossen, seien für Schwarz-Gelb unerheblich geblieben. "Das ist die subtilste Form der Herabwürdigung", beschwerte sich Gehring gegenüber der taz. Alleine die übrigen Oppositionsparteien, SPD und Linkspartei, trugen den Antrag mit.

Eine Forderung der Grünen ist es unter anderem, endlich eine bundesweite Studie zur Lebenssituation homosexueller Jugendlicher durchzuführen. Die bisherigen Untersuchungen seien veraltet, sowie nur regional und zu Teilaspekten veranschlagt gewesen, daher sei eine bundesweite Untersuchung "eine Selbstverständlichkeit", meint Gehring.
Gleichzeitig sollen Präventionsstrategien durch die Bundesregierung entwickelt werden. Ziel dieser soll es sein, die "hohen Zahlen von Mobbing, Gewalt und Suizidversuchen zu senken". Auch solle der Bund sich in die Schulbildung der Länder einmischen und sich dafür einsetzen, dass diese Homosexualität als Thema fest an den Schulen integrieren.
Familienministerium ahnungslos und passiv
Aus dem Familienministerium war inzwischen zu hören, dass es zum erhöhten Suizidrisiko gleichgeschlechtlich orientierter Jugendlicher "keine konkreten statistischen Daten" gäbe. Für eine Untersuchung deren Lebenslage sieht man "keinen Handlungsbedarf".