Präsenz von LGBTQ+-Charakteren in Filmen geht zurück

Universal Pictures
Laut einer Studie der queeren US-Organisation GLAAD haben die großen Hollywood-Studios bei der Darstellung von LGBTQ+ in Filmen Nachholbedarf.
Die Zahl der Filme mit queeren Charakteren ist im Vergleich zum Vorjahr zwar gestiegen, der Anteil der Präsenz von LGBTQ+ ist jedoch gesunken.
Die Studie misst den Anteil von LGBTQ+ Charakteren in Filmen, die von sieben der umsatzstärksten Filmstudios der Welt veröffentlicht werden. Das sind Lionsgate, Paramount Pictures, Sony Pictures, Universal Pictures, The Walt Disney Studios und Warner Bros.
- GLAAD fand heraus, dass 16 der 77 Filme (20,8 Prozent), die 2021 von den großen Studios in die Kinos gebracht werden, LGBTQ+ Charaktere enthalten.
- Das ist ein Rückgang von fast 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr, als zehn von 44 Filmen (22,7 Prozent) queere Personen enthielten.
- Von den 28 LGBTQ+-Charakteren in Filmen im Jahr 2021 waren 19 Männer und neun Frauen.
Während also die Zahl der Filme mit queeren Charakteren um sechs gestiegen ist, ist ihr Anteil daran gesunken.
Die Studie zeigt auch, dass keine trans Frauen oder nicht-binäre Charaktere vertreten sind; allerdings war in Disneys "West Side Story" eine trans Figur vertreten ist: "Anybodys", ein trans Mann, so GLAAD.

Universal Pictures
Kritik an Studios
Die Organisation kritisiert die Studios hinsichtlich der mangelnden Darstellung von Lesben und bisexuellen Menschen sowie der gesamten Leinwandzeit von queeren Figuren in Filmen.
- Von den 16 LGBTQ-Filmen, die 2021 veröffentlicht wurden, enthielten 11 (69 Prozent) schwule männliche Charaktere, gegenüber 60 Prozent im letzten Jahr.
- Vier (25 Prozent) enthielten lesbische Charaktere - ein starker Rückgang gegenüber den 50 Prozent des letzten Jahres
- Zwei (13 Prozent) enthielten einen bisexuellen Charakter, gegenüber 10 Prozent
- Ein Film (6 Prozent) enthielt einen trans Charakter. Im Jahr zuvor gab es keinen Film mit einem trans Charakter.
Außerdem hatten nur sieben der 28 queeren Charaktere zehn oder mehr Minuten Sendezeit. 17 hatten weniger als fünf Minuten, sechs sogar weniger als eine Minute in den bewerteten Filmen.
Der Studie zufolge gab es keine einzige Figur, die eine Behinderung hatte oder mit HIV lebte.