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News & Berichte

Online-Jugendgruppe soll verboten werden

Von Fabian
Online-Jugendgruppe soll verboten werden
www.facebook.com/children.404

Bei "Kinder-404" können sich russische LGBTIQ*-Jugendliche online austauschen, wenn es ihr homophobes Umfeld nicht zulässt. Das Portal soll nun wegen des Anti-Propaganda-Gesetzes verboten werden.

Am 4. März 2013 hat die Journalistin Lena Klimova "Kinder-404" ins Leben gerufen. Das Online-Portal soll LGBTIQ*-Jugendlichen in Russland einen Raum geben, um sich auszutauschen. Denn ihre homophobe Umgebung lässt das oft nicht zu. Die Zahl 404 verweist dabei auf den Fehlercode, den man erhält, wenn es eine Seite nicht gibt: "Error 404 - Page does not exist."

Kinder-404 spielt mit dieser Zahl. Anders als die Fehlermeldung sonst behauptet, gibt es nämlich die LGBTIQ*-Jugendlichen in Russland, auch wenn es die Politik gerne sehen würde, wenn sie sich nicht so vernetzen würden. Doch die Seite steht vor dem Aus.

Denn seit 2013 gibt es im größten Land der Erde ein Gesetz gegen sogenannte Schwulen-Propaganda. Das verbietet es, Homosexualität und andere sexuelle Identitäten positiv darzustellen. Zwar konnte Lena Klimova letzten Monat vor Gericht einen kleinen Erfolg erzielen: Ihre Geldbuße wurde eingestellt.

Vom Staat schikaniert

Trotzdem schreibt sie laut Buzzfeed auf der "Kinder-404"-Seite auf VKontakte, dem russischen Facebook: "Es scheint, als würden sie am 25. März in St. Petersburg über die Blockade von Kinder-404 beraten und wohl dafür stimmen." Weiter schrieb sie: "Offenbar werden wir bald auf dem Territorium der Russichen Föderation geschlossen sein." Aktuell (07.04.) ist die Seite noch erreichbar. Es scheint jedoch ungewiss, wie lange das noch so ist.

"Angesichts der wiederholten Gerichtsverfahren gegen Kinder-404 und Klimova, ist es klar, dass die Politik das diskriminierende 'Schwulenpropaganda'-Gesetz nutzen, um sie zu schikanieren und Kinder-404 den Mund zu verbieten", schreibt Tanya Cooper von Human Rights Watch in einer Stellungnahme vor der Entscheidung. Sie bedauert es, dass Aktivisten wie Lena Klimova so viel Energie einsetzen müssen, um gegen den Staat zu kämpfen. Die Kraft würde sie vielmehr brauchen, "um LGBTIQ*-Jugendlichen Zugang zu Informationen, Gerechtigkeit und Gleichheit zu verschaffen." 

Weitere Quellen: www.facebook.com/children.404

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