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"Nüchtern cool, Saufen schwul"

Von DBNA Team
"Nüchtern cool, Saufen schwul"
liubomirt/istockphoto.com - Stadt Zweibrücken

Zuerst schien es wie ein gemeinnütziges Projekt zum Schutz von Jugendlichen gegen Drogen- und Alkoholmissbrauch. Doch dann sorgte der Kalender der Stadt Zweibrücken für starke Kritik.

Dort heißt es neben einem Foto, auf dem drei Mädchen Limonade trinken und drei Jungen umarmen, "Nüchtern cool, Saufen schwul".

Für den Lesben- und Schwulenverband (LSVD) ist es entsetzlich, dass in diesem Kalender Homosexualität mit Alkoholmissbrauch gleichgesetzt wird.
 
Manfred Bruns, Sprecher des LSVD forderte den Bürgermeister von Zweibrücken auf, diesen Kalender sofort zurückzuziehen! "Dieser Kalender ist mit öffentlichen Geldern geförderte Homophobie."
 
Bereits seit mehreren Jahren fordert der LSVD, das Thema Homosexualität an Schulen in die Lehrpläne aufzunehmen. Wäre dies der Fall, wäre dieser homophobe Kalender nie gedruckt worden, ist Bruns überzeugt.

Stadtverwaltung: "Lapsus"
 
In einer ersten Stellungnahme bezeichnete die Stadtverwaltung die Bewertung durch den LSVD als "Lapsus". " Das zeigt, dass die Verantwortlichen Homophobie als eine Art Kavaliersdelikt ansehen, und sich der erhöhten Suizidgefahr bei Homosexuellen nicht bewusst sind." zeigte sich Bruns entrüstet.

Stadt zieht Kalender zurück

Inzwischen wurde der öffentliche Druck wohl zu groß. Zahlreiche Medien berichteten über den Kalender, so dass die Stadt den Kalender zurückgezogen hat. "Die Kritik ist berechtigt, das ist nicht optimal gelaufen", räumte nun ein Sprecher der Stadt ein. Die Seiten hätten Jugendliche in Jugendsprache gestaltet. Anschließend sei der Spruch wohl "durchgerutscht".
Weitere Quellen: LSVD, RheinZeitung, liubomirt/istockphoto.com - Stadt Zweibrücken

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