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"Tofu ist schwules Fleisch"

Von DBNA Team
"Tofu ist schwules Fleisch"
arekmalang/istockphoto.com

Seit einigen Wochen kursiert eine Werbeanzeige der Steakhouse-Kette Maredo im Internet. Darauf zu sehen: Ein saftiges Steak mit der Aufschrift "Tofu is gay Meat" (Tofu ist schwules Fleisch). Jetzt distanziert sich das Unternehmen von dieser homophoben Werbung.

Auf der Startseite des Internetauftrittes stellt die Kette klar, dass dies niemals Werbung von Maredo war. "Vielmehr war dies ein Wettbewerbs-Beitrag einer Werbeagentur, den wir nie beauftragt oder genehmigt haben." so das Unternehmen.

Die Anzeige stamme aus dem Jahr 2008. Die Berliner Agentur Scholz & Friends sei unaufgefordert an die Steakhouse-Kette herangetreten. Sie beabsichtigten an einem kreativen Agenturwettbewerb teilzunehmen.

Verbreitung war nie beabsichtigt

"Es war nie beabsichtigt, die evtl. entstehenden Motive für Werbung einzusetzen, eine Beauftragung seitens Maredo ist nie erfolgt. Im Laufe der Entwicklungsarbeit haben wir zwar einige Entwürfe der Kampagne gesehen, darunter befand sich jedoch nicht der Entwurf mit homophobem Inhalt." teilt das Unternehmen auf der Webseite mit.

Erst 2009 habe Maredo erfahren, dass das homophobe Anzeigenmotiv zum Wettbewerb eingereicht wurde. Die Werbeagentur wurde danach sofort aufgefordert jeden weiteren Einsatz zu unterlassen und mögliche Veröffentlichungen zu stoppen.

"Dass die Motive aktuell wieder im Web auftauchen, ist uns unerklärlich." so das Unternehmen.

Entschuldigung gefordert

Volker Beck, Menschenrechtspolitischer Sprecher Bündnis 90/Die Grünen, forderte in einem Brief an die Geschäftsführung der Agentur Scholz & Friends eine Entschuldigung. "Das Motiv ist homophob und spielt mit antihomosexuellen Vorurteilen. Schwule seien keine richtigen Männer, Lesben keine richtigen Frauen, Tofu kein richtiges Fleisch und wer so etwas denkt ist demokratisch nicht ganz bei Trost." so Beck.

"So eine Entgleisung darf einer der führenden Marketing-Agenturen in Deutschland nicht unterlaufen. Ich erwarte eine aktive Wiedergutmachung, etwa in Form einer Spende an die Hirschfeld-Eddy-Stiftung oder durch eine kostenlose Beteiligung an einer Kampagne gegen Homophobie und Ausgrenzung."
Weitere Quellen: Maredo, Meedia

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