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Malaysia: Jugend-Wettbewerb gegen Homosexualität

Von DBNA Team
Malaysia: Jugend-Wettbewerb gegen Homosexualität

Bram Janssens/123rf.com

Der Staat Malaysia will mit Videos vor Homosexualität warnen. Teilnehmer sollen erklären, wie homosexuelle Liebe "verhindert" werden kann. Für die besten Ideen gibt es Geld.

Malaysia erhöht den Druck auf Lesben und Schwule. Die dortige Regierung will mit einer Kampagne vor Homosexualität warnen. Das Gesundheitsministerium ruft auf seiner Homepage junge Leute zwischen 13 und 24 Jahren zu einem Videowettbewerb auf, bei dem es um "sexuelle Gesundheit" gehen soll.

In der Kategorie "Geschlechtsverwirrung" sollen die Teilnehmer erklären, wie Homosexualität "kontrolliert" werden kann. Die besten Vorschläge werden mit umgerechnet ca. 830 Euro honoriert. Der Wettbewerb stößt auf herbe Kritik seitens Aktivisten. Die Regierung diskriminiere Menschen und schüre Hass, soll Bürgerrechtlerin Nisha Ayub gegenüber der Presse erklärt haben.

Strafen für Homosexualität

Eine Mehrheit von 60 % der malaysischen Bevölkerung sind Muslime, 20 % sind Buddhisten. Weitere 20 % teilen sich Christen, Hindus, andere Glaubensrichtungen und Atheisten. Der Islam ist offizielle Staatsreligion in Malaysia und wird staatlich gefördert.

Auf Sex zwischen Personen des gleichen Geschlechts stehen 20 Jahre Haft und Auspeitschung. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Sex einvernehmlich stattfand oder ob er erzwungen wurde. Bei einvernehmlicher Homosexualität sind Verurteilungen seltener. In der vergleichsweise liberalen Hauptstadt Kuala Lumpur gibt es dennoch eine große Schwulenszene. Doch dieser Rest Freiheit droht zu zerbrechen. Bereits vor einigen Jahren erklärte Premierminister Najib Razak seine Ansicht, Lesben und Schwulen komme kein Menschenrecht zu.

Update 9.6.2017: Die Proteste von LGBT-Aktivisten hatten Erfolg. Die Regierung hat die Kategorie "Geschlechtsverwirrung" aus dem Wettbewerb entfernt.

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