"Längst kein Tabuthema mehr"

Mario Gomez, deutscher Nationalspieler und beim FC Bayern unter Vertrag, fordert seine homosexuellen Berufskollegen auf, sich zu outen. "Sie würden dann wie befreit aufspielen", zeigt sich der Fußballer im Interview mit der Illustrierten "Bunte" überzeugt.
"Sie würden dann wie befreit aufspielen. Schwulsein ist doch längst kein Tabuthema mehr. Wir haben einen schwulen Vizekanzler, der Berliner Bürgermeister ist schwul. Also sollten sich auch Fußballprofis zu ihrer Neigung bekennen", erklärt der gebürtige Riedlinger in einem Interview mit dem Boulevardblatt "Bunte".
"Ich hatte nur erwähnt, dass sie sich outen sollen. Was passiert, wenn sich wirklich einer outet? Ich weiß nicht, ob ein Spieler diesem Druck standhalten kann. Wenn ich jetzt die Reaktion der letzten beiden Tage sehe, ist das sicher sehr schwierig", so Gomez, der dabei einen desillusionierten Eindruck macht.
Kampf für mehr Akzeptanz
Bishergab es nur einen (ehemaligen) Profifußballer, der den Schritt zumComing-out wagte: Marcus Urban, der Anfang der 1990iger Jahren für denZweitligisten Rot-Weiß Erfurt spielte. Jedoch beendete er seineKarriere von heute auf morgen. Grund: sein Schwulsein. Erst 2007 aberwagte er sich mit seiner sexuellen Orientierung an die Öffentlichkeit.Heute kämpft er an vielen Fronten aktiv für mehr Akzeptanz und Toleranzgegenüber homosexuellen Profifußballern.