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Kardinal Burke: "HomosexualitÀt ist Form des Leidens"

Von Fabian
Kardinal Burke: "HomosexualitÀt ist Form des Leidens"
Wikimedia / Pufui Pc Pifpef I / CC BY-SA 3.0

Kardinal Raymond Leo Burke gilt als besonders konservativ. Deshalb kritisierte der US-Amerikaner in letzter Zeit zunehmend Papst Franziskus. In einem Interview mit der "Welt" bezeichnete er HomosexualitÀt als "Form des Leidens"

Der Kardinal Raymond Leo Burke ist in letzter Zeit zunehmend durch Kritik an Papst Franziskus aufgefallen. Burke, 66 Jahre alt, hatte sich vor allem bei der jĂŒngsten Bischofssynode zur Familienseelsorge gegen Franziskus positioniert. Das Oberhaupt der katholischen Kirche hatte sich fĂŒr die Öffnung gegenĂŒber Wiederverheirateten und Homosexuellen ausgesprochen.

Burke war von 2008 bis November 2014 PrÀfekt der Apostolischen Signatur, des höchsten Gerichtshofes des Vatikans. Dann wurde er von diesem Amt abberufen und stattdessen Kardinalpatron des Malteserordens - also ein rein reprÀsentatives Amt. Beobachter sahen darin eine Entmachung des Konservativen.

"Keine Zustimmung zu solchen sexuellen Akten"

In einem Interview mit der "Welt" am Rande einer Liturgischen Tagung Ă€ußerte sich der Traditionalist deutlich. "Die homosexuelle Veranlagung ist eine Form des Leidens, das bestimmte Menschen befĂ€llt", sagte er. Außerdem will er von einer Gender-Debatte nichts wissen: "Wir sind alle entweder Mann oder Frau, maskulin oder feminin."

Der Kardinal ergĂ€nzt: "Ich glaube nicht, dass HomosexualitĂ€t genetisch ist. Es kommt sehr auf die Umwelt an. In meiner Gemeinde hatte ich homosexuelle Paare, die sehr unglĂŒcklich ĂŒber ihr Sexualleben waren." Auf die Frage, ob die Kirche nicht bei Homosexuellen, die lange zusammenleben, zur Barmherzigkeit verpflichtet sei, antwortet er: "NatĂŒrlich möchte man Tugenden wie Treue und Selbstaufopferung in allen stĂ€rken, aber das darf nicht zur Zustimmung zu solchen sexuellen Akten fĂŒhren."

Burke ist nicht die Stimme der Kirche

Im selben Atemzug lehnt er deshalb auch eine Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern ab. Mit Hinweis auf die zwölf mĂ€nnlichen Apostel positioniert er sich anschließend einmal mehr gegen Priesterinnen.

NatĂŒrlich spricht Raymond Leo Burke nicht fĂŒr die gesamte katholische Kirche. Papst Franziskus etwa sprach sich Ende 2013 ausdrĂŒcklich gegen die Diskriminierung von Schwulen und Lesben aus. "Wer bin ich, ĂŒber Schwule zu urteilen", sagte er damals. Über die Nominierung des neuen Botschafters Frankreichs im Vatikan, den offen schwulen Laurent Stefanini, schweigt der Kirchenstaat jedoch weiterhin. 

Weitere Quellen: welt.de, Wikimedia / Pufui Pc Pifpef I / CC BY-SA 3.0

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