Leben

Homo-Ehe: "Teufelswerk"

Von DBNA Team
Homo-Ehe: "Teufelswerk"
CC BY-NC-SA 2.0/Catholic Church (England and Wales)/Flickr

Jorge Mario Bergoglio ist der neue Papst Franziskus I. Ein Pontifex, der die Rechte von Schwulen und Lesben unterstützen wird, wird er wohl nicht sein. Der Jesuit ist in Fragen der Sexualmoral hart auf Vatikanlinie und ist ein unüberhörbarer Gegner der Homo-Ehe und des Adoptionsrechts für gleichgeschlechtliche Paare.

Als erster Latein-Amerikaner wurde der 76-jährige Argentinier Kardinal Jorge Mario Bergoglio am Mittwoch zum Papst gewählt. Er wird als Papst Franziskus I. 1,2 Milliarden Katholiken anführen. Seine Wahl wird als historisch bezeichnet und unter den Gläubigen gilt er als Hoffnungsträger.

Aber ein Papst, der die Rechte von Schwulen und Lesben unterstützen wird, wird er wohl nicht sein. Der Jesuit ist in Fragen der Sexualmoral hart auf Vatikanlinie. Er ist für ein strenges Verbot von Verhütung und Abtreibung, das Zölibat ist indiskutabel für ihn.

Die Homo-Ehe ist Zerstörung von Gottes Plan

Als 2010 in seinem Heimatland Argentinien die Ehe für Homosexuelle geöffnet wurde, legte  sich Bergoglio, damals Erzbischof der Hauptstadt Buenos Aires, mehrmals mit der Präsidentin Christina Kirchner an, die die Gleichstellung unterstützte.

Er nannte die Homo-Ehe "Teufelswerk" und sie war für ihn eine Zerstörung von Gottes Plan. In einem Brief an die Klöster Argentiniens schrieb er:  "Lassen Sie uns nicht naiv sein, wir sprechen hier nicht von einem einfachen politischen Kampf. Dies ist ein zerstörerischer Anlauf gegen den Plan Gottes. Wir sprechen nicht von einem Gesetzentwurf, sondern von einer Intrige des Vaters der Lügen, die die Kinder Gottes verwirren und hinters Licht führen soll."

Zudem wurde alle Priester des Landes von Bergoglio aufgefordert, gegen die Öffnung der Ehe in ihren Predigten Stimmung zu machen. Das Adoptionsrecht für Homopaare nannte der neue Papst eine "Diskriminierung der Kinder", die der "durch Gott gewollten Entwicklung durch Vater und Mutter beraubt" werden.

"Das erinnert mich an mittelalterliche Zeiten und die Inquisition", stöhnte Argentiniens Staatschefin Cristina Kirchner. Trotz Widerstand der Kirche wurde die Ehe geöffnet und ein Adoptionsrecht für Lesben und Schwule eingeführt.

Bescheiden, weltzugewandt und sozial engagiert

Bergoglio gilt als bescheiden, weltzugewandt und sozial engagiert. 2001 besuchte er beispielsweise ein Hospiz und wusch AIDS Patienten die Füße. Auch beklagte er immer wieder die soziale Ungerechtigkeit. Mit seiner Namenswahl stellte sich Bergoglio in die Nachfolge von Franziskus von Assisi, dem "Heiligen der Armen".
Weitere Quellen: derFreitag, Emma, Huffingtonpost, CC BY-NC-SA 2.0/Catholic Church (England and Wales)/Flickr

Mehr für dich