Haftstrafen für homosexuelle Paare

Bis zu 14 Jahre Haft drohen Homosexuellen in Nigeria, sollten sie heiraten oder öffentlich ihre Zuneigung zeigen. Ein entsprechendes Gesetz verabschiedete einstimmig am Donnerstag das Unterhaus des Parlaments in der westafrikanischen Republik.
Menschenrechtsanwalt Jiti Ogunye bezeichnete das Gesetz gegenüber der Nachrichtenagentur AFP als "reine Show". Noch nie hätten in Nigeria versucht zwei Männer oder zwei Frauen zu heiraten. Den Abgeordneten gehe es darum, der wachsenden Akzeptanz von Homosexuellen im Ausland die Stirn zu bieten.
Präsident Goodluck Jonathan muss dem Gesetzesentwurf noch einwilligen.
Isolation von Schwulen und Lesben
Dieses Gesetz treibt die Isolation von Schwulen und Lesben in dem afrikanischen Staat weiter voran. Gleichgeschlechtlicher Geschlechtsverkehr ist dort illegal, kann mit Haft und im nördlichen Nigeria nach islamischem Recht sogar mit dem Tode bestraft werden.
Zwar kritisieren immer wieder Menschenrechtsvertreter die menschenverachtende Politik Nigerias, doch die Schwulen und Lesben des Landes sind derartig eingeschüchtert und leben so verborgen, dass von ihnen kein Widerstand zu erwarten ist.