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Gleichgeschlechtliche Liebe wird zum Schwerverbrechen

Von DBNA Team
Gleichgeschlechtliche Liebe wird zum Schwerverbrechen
michaeljung / 123RF Stock Foto-CC BY-SA 3.0/Tubs/Wikimedia

Im mit 160 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten Land Afrikas, drohen homosexuellen Paaren ab sofort lange Haftstrafen. Ein von Präsident Goodluck Jonathan abgesegnetes und somit neu erlassenes Gesetz stellt das öffentliche Zeigen von Liebesbeziehungen von Homosexuellen sowie die gleichgeschlechtliche Ehe unter Strafe.

Die Diskriminierung von Lesben und Schulen ist in Nigeria, ebenso wie in mehr als 30 weiteren afrikanischen Staaten südlich der Sahara, an der Tagesordnung.

Da die Gesellschaft stark religiös geprägt ist - etwa die Hälfte der Nigerianer sind Anhänger des christlichen, die andere Hälfte des muslimischen Glaubens - ist es nicht verwunderlich, dass sich der Präsident bei der Begründung des Gesetzeserlasses darauf beruft, dass Homosexualität den kulturellen und religiösen Wertvorstellungen seines Volkes zuwiderlaufe.

Laut Umfragen, so Jonathan weiter, seien mehr als 90 Prozent der Nigerianer grundsätzlich gegen die Ehe zwischen homosexuellen Menschen.

Schon in der Vergangenheit gab es Anläufe zum Erlass eines Anti-Homo-Gesetzes

Dass Nigeria auch vor dem Erlass des neuen Gesetzes kein sicherer Ort für Homosexuelle war, steht außer Frage. Schon zuvor war es Schwulen und Lesben verboten, ihre Sexualität öffentlich auszuleben, so dass sie ein Leben im Untergrund führen mussten. Tägliche Übergriffe auf und Ressentiments gegen Homosexuelle sind seit jeher in Nigeria weit verbreitet.

Nun scheint Präsident Jonathan die allgemein vorherrschende homophobe Stimmung in der Bevölkerung genutzt und die seit 2006 bereits zwei Mal am Parlament gescheiterten Vorstöße zu einem Anti-Homo-Gesetzt in die Tat umgesetzt zu haben.

Offensichtlich scheint der Grund für die rasche Umsetzung des Gesetzes, das in einer ersten Version 2011 vom Senat und in veränderter Form 2013 auch vom Repräsentantenhaus gebilligt wurde, nicht zuletzt in Anbetracht der bevorstehenden Wiederwahl Jonathans im nächsten Jahr zu liegen.

Langjährige Haftstrafen für öffentliche Liebesbeziehungen

Durch das Inkrafttreten des neuen Gesetzes können nigerianische Bürger, die entweder eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft oder gar einen gleichgeschlechtlichen Ehevertrag eingehen, zu einer Haftstrafe von bis zu 14 Jahren verurteilt werden.

Damit jedoch nicht genug: Schon eine einfache - direkt oder indirekt - öffentlich gezeigte Liebesbeziehung zu einem Menschen des gleichen Geschlechts, kann mit bis zu zehn Jahren Gefängnis bestraft werden.

Und auch auf die Unterstützung oder Gründung von Organisationen oder Klubs für Homosexuelle steht eine zehnjährige Haftstrafe. Amnesty International kritisiert die Tatsache, dass viele Regierungen in Afrika Homophobie schüren und homosexuelle Handlungen als Akte gegen die natürliche Ordnung und gleichzeitig als Straftat qualifizieren, anstatt die existierende Gewalt gegen Lesben und Schule effektiv und öffentlich zu bekämpfen.
Weitere Quellen: michaeljung / 123RF Stock Foto-CC BY-SA 3.0/Tubs/Wikimedia

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