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Fünf Gründe, warum sich Fußballer nicht outen

Von DBNA Team
Fünf Gründe, warum sich Fußballer nicht outen
pixabay

Bei der EM in Frankreich sind 24 Teams dabei, die jeweils mehr als elf Spieler haben. Keiner von ihnen lebt offen homosexuell, dabei ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es schwule Spieler gibt. Was spricht eigentlich dagegen sich zu outen?

Was waren es für Schlagzeilen, als sich Thomas Hitzlsperger im Jahr 2014 als schwul geoutet hat. Er war der erste deutsche Profifußballer, der öffentlich erklärt hat, Männer zu lieben. Getraut hat er sich jedoch erst, nachdem er seine Karriere beendet hat. Denn es gibt einige Gründe, weshalb sich bis heute kaum aktive Fußballer als schwul outen.

1. Angst vor Homophobie

Die Fußballwelt ist eine Machowelt. Von homophoben Äußerungen hört man immer wieder und sie schaffen es sicherlich auch bis in die Kabine der eigenen Mannschaft. Wenn man diese Aussagen täglich zu hören bekommt und vielleicht sogar aus Angst mitlacht, dann kann das Coming-out schwierig werden. Ganz zu schweigen von den Fans im Stadion, die es einem schwulen Spieler womöglich noch übler nehmen, wenn er einen Elfmeter nicht versenkt.

2. Der Medienzirkus

Das Coming-out ist für jeden von uns ein großer Schritt. Wer dann auch noch in der Öffentlichkeit steht und Fußball spielt, der verursacht einen großen Medienrummel. Was für die eigene Person selbstverständlich ist, wird ab jetzt von jedem zerpflückt, der meint, seine Meinung äußern zu müssen. Das möchte sicherlich nicht jeder.

3. Andere Länder, andere Sitten

Deutschland ist ein sehr progressiver Staat, wenn es um die Rechte von LGBTIQ* geht. Natürlich ist auch bei uns nicht alles getan, aber in anderen Ländern haben es Lesben und Schwule nicht so einfach wie hier. So gibt es in sieben der 24 teilnehmenden Länder keine Möglichkeit, eine homosexuelle Partnerschaft einzutragen: In der der Türkei, Slowakei, Ukraine, in Russland, Rumänien, Albanien und in Polen von der gesellschaftlichen Situation ganz zu schweigen.

Dabei muss es statistisch gesehen auch schwule Fußballprofis geben.
Dabei muss es statistisch gesehen auch schwule Fußballprofis geben.
pexels

4. Der "Schwule" im Team

Wieder zurück zur Machowelt: Fußballer, ob schwul oder nicht, wollen durch ihr sportliches Können auffallen. Die Welt des Fußballs behandelt Homosexuelle aber immer noch als wären sie Aliens. Sie würden mit einem großen schwulen Stempel markiert werden, dabei sollte die sexuelle Ausrichtung einer Person, ob Profi-Fußballer oder nicht, völlig egal sein.

5. Karriereängste

Auch der erfolgreichste Profi-Fußballer ist angewiesen auf sein Image und seinen Wert. Werbeträger könnten ihre Sponsorenverträge an heterosexuelle Sportler weitergeben. Einige Firmen wie Adidas haben sich inzwischen mit LGBTIQ* solidarisiert und betonen, dass sie Verträge nach einem Coming-out nicht kündigen würden, aber damit ist der Konzern noch ziemlich allein.

Der eigene Fußball-Club lässt einen vielleicht auch im Regen stehen, denn letztendlich geht es nur um Eines: Geld. Das war auch für Thomas Hitzlsperger ein Grund, weshalb er sich erst nach seiner Karriere geoutet hat.

Es gibt natürlich auch viele Gründe, die für ein Coming-out sprechen. Die Geschichte von US-Fußball-Profi Robbie Rogers ist ein sehr gutes Beispiel. Er beweist, dass man auch als schwuler Mann erfolgreich Fußball spielen kann. 

Weitere Quellen: pixabay, pexels

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