Frankreich öffnet Ehe für Lesben und Schwule

Nach einer Marathon-Debatte, die sich über fast 2 Wochen zog, hat die französische Regierung das Gesetz zur Homo-Ehe beschlossen. Den Verhandlungen gingen mehrere Demonstrationen von Befürwortern und Gegnern voraus.
Im April wird sich der französische Senat, die zweite Kammer des Parlaments, mit dem genauen Gesetzestexten befassen, gegen welche sich die konservative Opposition und katholische Kirche auf das Äußerste, nun aber erfolglos, stemmten. Die Verabschiedung des Gesetzes durch den Senat gilt ebenfalls als sicher.
Der Beschluss ist der erste gesellschaftspolitische unter Frankreichs neuem Präsidenten Francois Hollande, der dieses Thema zu einem seiner Wahlversprechen machte.
Bereits im ersten Verlauf der Debatte, welche an 10 Tagen fast 110 Stunden andauerte, beschloss die Nationalversammlung vor eineinhalb Wochen mit großer Mehrheit den ersten Paragrafen des Gesetzesentwurfs, welcher besagt, dass künftig auch Ehen zwischen zwei Menschen gleichen Geschlechts geschlossen werden können.
Frankreich ist nach den Niederlanden im Jahre 2001, Belgien in 2003, Spanien 2005 und Schweden 2009 ein weiteres Westeuropäisches Land, welches die Homo-Ehe einführt. Erst letzte Woche unternahm auch Großbritannien den ersten Schritt in Richtung Gleichstellung, indem der Gesetzesentwurf dem Oberhaus vorgelegt wurde. In Deutschland können gleichgeschlechtliche Paare seit 2001 eine eingetragene Lebenspartnerschaft eingehen.