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EU-Umfrage zeigt: Seit 2012 kaum Fortschritte für queere Menschen

EU-Umfrage zeigt: Seit 2012 kaum Fortschritte für queere Menschen

dels/unsplash.com

Die Hälfte der befragten LGBTIQ-Menschen scheuen Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit.

Die neuesten Ergebnisse der EU-Grundrechteagentur FRA fallen ernüchternd aus und zeigen deutlichen Handlungsbedarf zur Situation von LGBTIQ. Dies teilte die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) mit.

Leiter Bernhard Franke erklärte, dass noch immer viele Menschen ihre sexuelle Identität verbergen, weil sie Benachteiligungen fürchten. Angriffe, Diskriminierungen und Belästigungen kämen in Deutschland zu häufig vor, nämlich so häufig wie im EU-Durchschnitt. Darauf sollte anlässlich des Tages gegen Homo- und Transphobie am 17. Mai deutlich hingewiesen werden.

Besorgniserregend sei es, wenn die Hälfte der Betroffenen sich nicht öffentlich zeigen wollen und über ein Fünftel um seinen Arbeitsplatz fürchtet.

Daher unterstützt die Antidiskriminierungsstelle die Forderungen der FRA (European Union Agency for Fundamental Rights) in Wien, zu denen auch die angemessene Ausstattung der Gleichbehandlungsbehörden in der EU gehört. Außerdem müsse endlich der EU-Gleichbehandlungsrichtlinie zum Durchbruch verholfen werden, damit der Schutz vor Diskriminierung sich nicht nur auf den Arbeitsplatz beschränkt.

57% der Befragten sind an der Schule nicht geoutet.
57% der Befragten sind an der Schule nicht geoutet.

FRA

Die Studie mit dem Titel „Pride versus prejudice“ ist das Ergebnis einer Befragung von knapp 140.000 Personen in der EU, Serbien und Nordmazedonien, die sich als homosexuell, bisexuell, trans- oder intergeschlechtlich bezeichnen.

Etwas bessere Situation in Österreich

Der Umfrage ist zu entnehmen, dass sich die Situation in Österreich etwas positiver für LGBTIQ-Personen darstellt als in den meisten anderen europäischen Ländern. Das teilte die Grünen-Politikerin Ewa Ernst-Dziedzic mit.

Nach den Niederlanden und Dänemark belegt Österreich den dritten Platz in Bezug auf die Lebensqualität für LGBTIQ-Personen. Hierbei waren 54 Prozent der Meinung, dass die Intoleranz in Österreich gegenüber sexuellen Minderheiten in den vergangenen fünf Jahren zurückgegangen wäre.

Im EU-Durchschnitt sagen das über das jeweilige Land nur 40 Prozent der Befragten. Aber: 40 Prozent der queeren Österreicherinnen und Österreicher gaben auch an, sich in den letzten zwölf Monaten mindestens einmal wegen ihrer sexuellen Identität diskriminiert gefühlt zu haben. Zufrieden könne man daher mit dieser Situation noch nicht sein, so Ewa Ernst-Dziedzic.

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