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Emanzipation oder Parallelgesellschaft?

Von DBNA Team
Emanzipation oder Parallelgesellschaft?
dbna

Schwul/Lesbische Weihnachtsmärkte erfreuen sich in immer mehr deutschen Städten wachsender Beliebtheit. Oder scheint das nur so? Wir hatten euch gefragt wie ihr dazu steht. Das Ergebnis unserer Umfrage...

Egal ob Berlin, Köln oder München, Weihnachtsmärkte speziell für Schwule und Lesben haben viel Zulauf. Es gibt aber auch kritische Stimmen. Was denken dbna'ler darüber? Wir haben euch in einer Umfrage, bei der sich knapp 2000 Jungs beteiligt haben, um eure Meinung gebeten.

Zwei Drittel (67%) sind eher kritisch gegenüber schwul/lesbischen Weihnachtsmärkten eingestellt. 27% der Befragten finden die Märkte eine gute Sache. Interessant sind vor allem die Gründe, warum die Jungs positiv oder negativ zu den Weihnachtsmärkten stehen.

Mehrheit kritisieren schwul/lesbische Weihnachtsmärkte

44% der Umfrage-Teilnehmer finden, dass schwul/lesbische Weihnachtsmärkte vor allem zur Bildung einer Art "Parallelgesellschaft" beitragen. Sie sehen in den Märkten eher ein Hindernis auf dem Weg zur Integration, eine Abschottung gegenüber dem Rest der Gesellschaft.

Die anderen Jungs (13%), die sich gegen solche Veranstaltungen ausgesprochen haben, begründeten das damit, dass sie zu viele Klischees erfüllen. Zu viel Rosa, zu viel Pink oder doch irgendwie zu "schwul".

Knapp 4%  kritisieren die die schwul/lesbische Weihnachtsmärkte, da sie das Thema Homosexualität zu sehr kommerzialisieren.

Präsenz der Schwulen und Lesben wichtigstes Pro-Argument

Die Präsenz von Schwulen und Lesben in der Gesellschaft war für 11% der befragten Jungs das wichtigste Argument, das für Weihachtmärkte spricht, die für Schwule und Lesben veranstaltet werden.

Aber auch die Rolle als Treffpunkt, um neue Bekanntschaften zu schließen oder sich mit seinem Partner offen zeigen zu können ist nicht zu unterschätzen. Dafür stimmten immerhin 6% der Jungs.

Ein Markt für Heteros und Homos

Der Organisator des schwul/lesbischen Weihnachtsmarktes in München, Bernd Müller, sieht die Gefahr der Bildung einer "Parallelgesellschaft" nicht.

"Es ist in erster Linie ein Markt aus und für die queere Szene. Aber: Uns sind alle willkommen, die friedlich mit uns feiern möchten. Gerade tagsüber haben wir fast mehr Familien und Nachbarn, abends geht es stärker in die schwul-lesbische Richtung." betont Müller gegenüber dbna.

"Mittlerweile sind wir ein Markt, der enorm viel Presse hat, mit dem die Landeshauptstadt München wirbt und der bei Heteros genauso gut ankommt wie bei Homos - und das war immer unser Ziel", sagte Müller weiter.

Vor allem das positive Feedback vor Ort zeige, dass die Szene, als auch Nachbarn und Glühweinmarkt-Bummler den Markt gut angenommen haben. "Anfeindungen, egal welcher Art, gab es kaum." freut sich Müller.

Viele positive Stimmen aus der Gesellschaft

Nicht nur für dbna'ler sind schwul/lesbische Weihnachtsmärkte ein Thema. Die Jugendlichen von queerblick.tv haben auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt Passanten befragt, wie sie dazu stehen. Dort gab es vor allem viele positive Reaktionen aber auch einige sehr negative.
Weitere Quellen: dbna/Matthias, dbna, Photocase.com/Photo-Beagle

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