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Musik & Podcasts

Wer fährt nach Stockholm?

Von Fabian
Wer fährt nach Stockholm?
NDR

Alle Jahre wieder sucht Deutschland nach dem Kandidaten für den ESC. Dieses Mal ist die Mischung so bunt und vor allem so stark wie nie. Einen eindeutigen Favoriten gibt es noch nicht.

Nach dem Debakel um die Entscheidung, dass Xavier Naidoo Deutschland beim Eurovision Song Contest im Mai in Stockholm vertreten wird, wollte die ARD für den Vorentscheid alles besser machen. "Ich freue mich über die Vielfalt und Buntheit des deutschen ESC-Vorentscheides", sagt ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber zur Auswahl der Kandidaten. 

10 Künstler treten am Donnerstag gegeneinander an. Mit dabei sind Liedermacher mit Gitarre, Schlagersternchen, Newcomer, eine Metal-Band und ein singender Schauspieler. Wer ist der beste Kandidat fürs Finale in Stockholm?

NDR

Alex Diehl: "Nur ein Lied"

Die Attentate von Paris am 13. November haben in dem bayerischen Singer-Songwriter etwas ausgelöst. Er schreibt spontan einen Gedenksong für die Opfer. Das Ergebnis: "Nur ein Lied". Er lädt es auf Facebook hoch, es wird tausendfach geklickt. Mit einer leicht veränderten Version inklusive englischem und französischem Refrain will er nach Stockholm fahren.

Die Botschaft erinnert an Nicoles "Ein bisschen Frieden", mit dem Deutschland 1982 den ESC gewann. Dass es keine große Bühnenshow für einen erfolgreichen Auftritt braucht, hat Max Mutzke schon 2004 bewiesen, wo er mit "Cant Wait Until Tonight" den achten Platz belegte. Er könnte durchaus Chancen haben, das Ticket nach Stockholm zu bekommen. Eine breite Unterstützung hat Alex Diehl schon: Es gab eine eigene Online-Petition für ihn als Teilnehmer des Vorentscheids.

NDR

Avantasia: "Mystery Of A Blood Red Rose"

Metal beim ESC? Hat ja mit der finnischen Band Lordi 2006 schon einmal geklappt. Doch Avantasia hat keine Monster-Kostüme und noch nicht einmal einen besonders starken Song. Der Beitrag fühlt sich an wie der Quoten-Anti-Mainstream-Song. Beim durchschnittlichen ESC-Publikum hat die Band rund um Tobias Sammet aber wohl kaum Chancen.

Ella Endlich: "Adrenalin"

Die ersten Sekunden klingen nach Helene Fischer. Dann wird "Adrenalin" doch ein wenig kreativer, die Bridge zieht einen gut in den Song, der Refrain ist dann doch sehr konventionell. Solider Schlager-Pop, den die 31-jährige Sängerin da abliefert. Damit passt sie perfekt zu Carmen Nebels Tournee, auf Après-Ski-Partys oder in Schlagerkneipen. Aber ESC? Lieber nicht.

NDR

Gregorian: "Masters of Chant"

Was für den Mönchschor spricht: Sie sind seit 16 Jahren auf Tour, waren in 26 Ländern. Sie sind in Europa einigermaßen bekannt, auch wenn die Besetzung ständig wechselt. Zum Vorentscheid kommen sie mit einem etwas aufgepeppten Song inklusive dramatischem, Songcontest-typischen Spannungsbogen. Das könnte klappen, auch wenn die Kutten nicht gerade mit den üblichen Glitzer-Outfits mithalten können.

Jamie-Lee Kriewitz: "Ghost"

Die damals 17-Jährige hat letztes Jahr die fünfte Staffel von "The Voice" gewonnen, ist also in Deutschland ziemlich bekannt. Ihr Song "Ghost" war damals ihr Gewinnerlied, es stieg bis auf Platz 11 der deutschen Charts. Zurecht: Die Sängerin hat eine gute Stimme, der Song ist definitiv ESC-tauglich, da ein Ohrwurm. Nichts Besonderes, aber ein guter Radio-Hit allemal.

Damit darf sich Jamie-Lee zu den Favoriten beim Vorentscheid zählen. Vielleicht braucht die junge Sängerin aber noch ein bisschen mehr Erfahrung, um auf der größten Bühne Europas bestehen zu können.

NDR

Joco: "Full Moon"

Die zwei Schwestern Josepha und Cosima Carl sind zusammen Joco: Newcomer, die bisher vor allem auf Festivals oder in kleinen Clubs aufgetreten sind. "Full Moon" ist anspruchsvoller Pop, der ein wenig an Lana Del Rey erinnert. Vielleicht können sie am Donnerstag den Außenseiter-Joker spielen.

NDR

Keøma: "Protected"

Ein weiterer Newcomer sind die Singer-Songwriter Kat Frankie und Chris Klopfer, die zusammen Keøma bilden. "Protected" ist ein ruhiger, ein stiller, aber nach dem dritten Hören eindringlicher Song, der stellenweise an "The XX" erinnert. Sehr atmosphärisch und unaufgeregt, wird er vielen zu langweilig sein. So richtig vorstellen kann man sich "Protected" nicht auf einer ESC-Bühne. Wer Untermalung für sein erstes Mal sucht, sollte den Song aber auf dem Schirm haben. Und das ist können Keøma ruhig als Kompliment verstehen.

Laura Pinski: "Under The Sun We Are One"

Ralph Siegel kann es einfach nicht lassen. Der ESC-Altmeister mischt fast jedes Jahr irgendwie beim Songcontest mit, für Deutschland aber zuletzt 2003 mit Lous "Lets Get Happy" (11. Platz von 26). Jetzt will der Produzent es mit Laura Pinski wieder versuchen. Er hat für die 19-jährige Sängerin "Under The Sun We Are One" geschrieben. Bis nach Stockholm schafft es der einfallslose Schlager-Pop-Song aber hoffentlich nicht.

NDR

Luxuslärm: "Solange Liebe in mir wohnt"

Die fünfköpfige Band hat bereits einige Preise abgeräumt und belegte beim Bundesvision Song Contest 2012 für NRW immerhin den vierten Platz. Seitdem ist Luxuslärm aus den Radios kaum mehr wegzudenken. Die Band ist wohl der bekannteste Act in diesem Vorentscheid. "Solange Liebe in mir wohnt" erinnert vom Titel eher als ein Kirchenlied und ist auch sonst eher schnörkellos und bestenfalls durchschnittlich. Ob das für den ersten Platz reicht?

Woods Of Birnam: "Lift Me Up (From The Underground)"

Nein, das ist kein Song von "The Kooks, auch wenn er ziemlich danach klingt. Denn "Lift Me Up (From The Underground)" stammt von der Band Woods of Birnam, die der Schauspieler Christian Friedel mit vier Mitgliedern von Polarkreis 18 gegründet hat. Bekannt dürfte vor allem der Song "Ill Call Thee Hamlet" sein, den Til Schweiger als Titelsong für seinen Kinohit "Honig im Kopf" verwendet hat. Ihr ESC-Song ist erfrischend anders und könnte so punkten.

Der deutsche Vorentscheid zum Eurovision Song Contest findet am Donnerstag, 25. Februar, statt. Die ARD überträgt live ab 20:15 Uhr. In der ersten Runde stellen alle ihre Songs vor. Dann entscheiden die Zuschauer, welche drei Künstler in Runde zwei einziehen. Die dürfen dann noch einmal alles geben und um die Stimme der Zuschauer buhlen. Wer gewinnt, der fährt im Mai nach Stockholm. Abgestimmt werden kann per Telefon, SMS oder App.

Weitere Quellen: NDR

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