Tooji: Video gegen HasskriminalitÀt

Der norwegische SĂ€nger zeigt in seinem neuen Video, wie Schwule verprĂŒgelt werden. So will er gegen HasskriminalitĂ€t in Norwegen ankĂ€mpfen. Denn auch dort leiden Homosexuelle unter Mobbing oder Gewalt.
Tooji hat dieses Jahr schon einmal Schlagzeilen gemacht: Im Juli veröffentlichte er ein Coming-out-Musikvideo, in dem er Sex mit einem Priester hat - mitten auf dem Altar. Der Skandal ist mittlerweile vergessen. Doch der SÀnger bringt sich durch ein neues aufsehenerregendes Video ins GesprÀch.
Darum geht's im Video zur Single "Say Yeah": Ein Junge hat eine Freundin, fĂŒr die er aber eigentlich keine GefĂŒhle hat. Viel lieber verbringt er nĂ€mlich Zeit mit einem anderen Jungen. Die beiden kamen sich schon öfter nĂ€her. Also stĂŒrzt er aus dem Haus seiner Freundin, um ihm das zu sagen.
Der SchlÀger schaut Schwulenpornos
Als er auf seinen Lover trifft, wird der gerade von einer Gang verprĂŒgelt. Er geht dazwischen, wird aber so nur in die SchlĂ€gerei hineingezogen. Die Angreifer hören nicht mehr, auf die zwei Jungs einzuschlagen. Erst als einer sich nicht mehr bewegt - ist er tot? - stĂŒrzen sie davon.
Am schnellsten rennt der AnfĂŒhrer der Gruppe, der davor noch am hĂ€rtesten auf die Jungs eingetreten hat. Er scheint verzweifelt zu sein. Er rennt vor seinen Taten weg - und vor sich selbst. Denn die SchlĂ€ge und Tritte richten sich eigentlich gegen ihn selbst. Am Ende des Videos sieht man, wie er sich zu einem Schwulenporno einen runterholt.Â
Dieses Jahr bereits 100 FĂ€lle in OsloÂ
Aufgrund von dieser Porno-Szene hat YouTube das Video kurz nach Erscheinen gelöscht. Tooji hat es in einer zensierten Version jedoch einen Tag spÀter wieder hochgeladen.

Der 28-jÀhrige Norweger mit iranischen Wurzeln will mit dem Video gegen HasskriminalitÀt kÀmpfen. "Viele haben einen rosaroten Blick auf die Situation in Norwegen. Es stimmt nÀmlich nicht, dass heutzutage alles in Ordnung ist. TÀglich erfahren Jugendliche und Erwachsene Schikane wegen ihrer HomosexualitÀt", sagt er. In der Hauptstadt Oslo wurden dieses Jahr schon 100 FÀlle registriert.
Tooji: Letzter Platz beim ESC 2012
Er ergĂ€nzt: "Es kann die Betroffenen stĂ€rken zu wissen, dass sie das Gesetz auf ihrer Seite haben." Denn Norwegen hat bereits 1981 als erstes Land der Welt ein Antidiskriminierungsgesetz eingefĂŒhrt.
Tooji, der eigentlich Touraj Keshtkar heiĂt, vertrat Norwegen beim Eurovision Song Contest 2012 in Baku (Aserbaidschan). Dort erhielt er fĂŒr dem Song "Stay" sieben Punkte und landete auf dem letzten Platz.Â