Geschichten

Mit Offenheit zum Erfolg

Von DBNA Team

Das Erkennen meiner sexuellen Orientierung begann bei mir recht frĂŒh. Mit neun oder zehn Jahren hatte ich schon von Zeit zu Zeit mir gedacht, dass ich eventuell Interesse am eigenen Geschlecht haben könnte.

Tim, 15: Damals habe ich dies aber als falsch und unmoralisch abgestempelt, da in meinem Umfeld, soweit ich dies mitbekam, HomosexualitĂ€t in keinster Weise toleriert wurde. Mit 12, 13 Jahren hatte ich immer noch diese Gedanken, aber ich stand dem Gedanken homosexuell zu sein aufgrund intensiver Internetrecherche nicht mehr so feindselig gegenĂŒber wie anfangs. Irgendwann meldete ich mich auch auf dbna an. Im MĂ€rz 2012 traf ich mich dann auch zweimal mit jemandem, den ich dort kennengelernt hatte. Daraus wurde nichts, aber langsam war ich mir sicher, dass ich schwul war. Ich war damals 14. Ich erzĂ€hlte es dann meiner damaligen besten Freundin, als sie sich nebenbei bei mir als bisexuell outete.

Bis zum Sommer geschah nichts ErwĂ€hnenswertes, aber dann traf ich mich erneut mit jemandem, den ich hier kennengelernt hatte. Ich wohnte zu dieser Zeit bei meinem Vater, zu dem ich aber ein eher mittelmĂ€ĂŸiges VerhĂ€ltnis hatte. Mit meiner Mutter verstand ich mich prima und daher erzĂ€hlte ich es ihr auch kurz vor meinem Sommerurlaub, als ich mit ihr unterwegs war. Sie war geschockt und brach in TrĂ€nen aus, aber sie versicherte mir, dass sie kein Problem damit hĂ€tte, sie sei einfach nur ĂŒberrascht gewesen.

Dann war ich mit meinem Vater, seiner Freundin und dessen Tochter im Urlaub in Thailand. Dort, insbesondere in Bangkok wird offen mit HomosexualitÀt umgegangen. Und die Tatsache, dass unzÀhlige homosexuelle PÀrchen ganz offen mit ihren Beziehungen dort umgehen, hat mich auch in meiner Entscheidung meine HomosexualitÀt weiter öffentlich zu machen, bestÀrkt. Als ich wieder in Deutschland war, erzÀhlte ich es sofort zwei guten Freundinnen. Diese nahmen es gut auf. Dabei blieb es erst einmal. Den Typen, mit dem ich mich vor meinem Urlaub getroffen hatte, sah ich noch ein paar Male, aber dann war's das auch. Ich hatte ziemliche Angst, es weiter öffentlich zu machen, da ich in einem ziemlich homophoben Umfeld mich bewegte.

Irgendwann in den Weihnachtsferien (2012/2013) saß ich mit meinem Bruder abends zusammen. Wir redeten ĂŒber verschiedene Dinge und irgendwie kam es dann dazu, dass ich ihm unter TrĂ€nen gestand, dass ich schwul bin. Er umarmte mich erst einmal und sagte, dass es vollkommen okay sei. Ende September 2012 hatte ich meine jetzige beste Freundin kennengelernt, die in den Weihnachtsferien auch auf einer Party eines guten gemeinsamen Kumpels eingeladen war. Dort war auch ein MĂ€dchen, das ich schon kannte, da sie einmal, als ich mit Freunden feiern war, auch dabei war. Der Alkohol floss in Massen und irgendwann fing sie an mit mir rumzumachen. Mich machte dies natĂŒrlich kein bisschen an, aber ich machte trotzdem mit. Irgendwann konnte ich einfach nicht mehr, ich habe gesagt, dass ich auf's Klo mĂŒsse, bin stattdessen aber in den Keller des gemieteten Raumes und saß dort eine knappe Stunde. Ziemlich betrunken immer noch, kam ich wieder hoch und meine beste Freundin sagte, sie hĂ€tte mich die ganze Zeit gesucht und sich Sorgen gemacht. Ich bin mit ihr draußen dann um den Block gelaufen und hab ihr gesagt, dass es mich gar nicht angemacht hatte mit dem MĂ€dchen rumzumachen und dass ich schwul bin. Ich wusste vorher schon, dass sie kein Problem damit haben wird. Alles war okay.

Irgendwann Anfang 2013 sagte ich es dann einem MĂ€dchen aus meiner Klasse, sie wollte es mir erst nicht glauben, aber hatte auch kein Problem damit. Dann, eines Abends im MĂ€rz 2013, war ich auf einem Geburtstag, wollte nach Hause gehen und plötzlich standen meine beste Freundin und ein ziemlich guter Kumpel vor der TĂŒr der Person, die Geburtstag hatte, die sie aber nicht kannten. Sie hatten sich durchgefragt, wo das Haus ist, nur um mich zu sehen. Wir sind dann noch in die Stadt in eine Bar und auf dem Weg dorthin hatte ich mich auch bei besagtem Kumpel geoutet, der es auch toll aufnahm. Wir hatten dann ziemlich intensive GesprĂ€che ĂŒber Gott und die Welt und ich habe diesen Abend als einen der schönsten meines Lebens in Erinnerung.
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