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Geschichten

Gegen die Religion

Von DBNA Team

Meine gesamte Familie ist Teil einer sehr konservativen Religion, in welcher Homosexualität sehr verpönt wird.

Tim, 26:

Naja, wie gesagt ich bin in dieser Familie auch sehr religiös erzogen worden und war auch selber sehr aktiv. Schon als Kind habe ich immer das Bedürfnis gehabt andere Jungs zu sehen. Habe das aber damals immer unterdrückt, weil ja immer gesagt wurde, dass dies unrein ist. Auch wenn ich allein war und den sexuellen Drang nachgegangen bin, habe ich mehr an Jungs gedacht.

Zwischendurch hatte ich auch mit einem guten Freund sexuellen Kontakt, was aber von beiden Seiten verschwiegen wurde, weil auch er in dieser Religion ist. Trotzdem habe ich es ignoriert. 2001 habe ich mich taufen lassen. Ein Jahr später haben sich meine Eltern getrennt und mein Vater ist weg gezogen. Zu der Zeit war ich gerade 15/16. Seitdem hatte ich kein männliches Vorbild mehr weil, er aus dieser Organisation ausgeschlossen wurde und ich damit kein Kontakt mehr zu ihm haben durfte. Das war der erste große Knackpunkt mit dem ich zu kämpfen hatte. Ich wurde immer wieder abgehalten Kontakt zu meinem Vater aufzubauen.

Die Neigung zur Homosexualität habe ich schon soweit unterdrückt, dass ich in der Schule Freundinnen hatte und am Ende im Jahr 2008 geheiratet hab. Ein Jahr später habe ich wieder mit einem Jungen geschrieben und damit meine Neigung wieder entfacht. Meine damalige Frau hat es gemerkt, aber hat mir vergeben. Im Dezember 2011 habe ich das erste Mal richtigen sexuellen Kontakt zu einem Jungen gehabt. Zu diesem Zeitpunkt war es natürlich durch meine religiöse Erziehung sehr schwer damit klar zu kommen. Doch das Interesse und die Neugier waren zu groß. Daraus entstand dann natürlich die Trennung von meiner Frau im März diesen Jahres.

Natürlich wurde das auch bei den Oberen der Religion bekannt und auch ich wurde von nun ausgeschlossen. Damit brach der Kontakt zu meiner gesamten Familie ab. Ich habe damit sehr zu kämpfen gehabt. Weil ich nicht wusste, was ich noch machen sollte. Zwei Monate hatte ich fast keinen Kontakt zu anderen Menschen. In dieser Zeit habe ich meinen jetzigen Freund kennen gelernt. Da ich gemerkt habe das ich so viel glücklicher bin habe mich entschlossen meine sexuelle Orientierung zu ändern und homosexuell zu leben, weil ich so freier leben kann und ich mich und meine Persönlichkeit entfalten möchte ohne mein Leben von einer Gruppe bestimmen zu lassen.

Ich habe mich sofort bei allen geoutet mit denen ich Kontakt hatte. Es wurde überraschenderweise von den meisten gut aufgenommen. Auch mein Chef und seine Frau haben es von mir erfahren. Die beiden sind auch in der besagten Religion. Leider konnte die Chefin privat nicht mit dem Geschäft trennen und hat meinen Chef gezwungen mich zu kündigen. Ich hatte somit einen guten Job verloren. Auch meine Familie sollte es wissen und habe Ihnen eine Mail geschrieben, dass ich mich so entschieden habe. Die Antwort: "Wir werden es nicht akzeptieren und hoffen, dass du zur Besinnung kommst!" Meine Familie hat mich verlassen. Da ich seid meiner Geburt meinen Freundeskreis nur innerhalb der Organisation aufgebaut habe war ich natürlich auch von der Seite komplett alleine.

Trotz des Verlusts der Familie, der ehemaligen Freunde und dem Arbeitsplatz habe ich nichts bereut denn ich bin jetzt mit meinem Freund so glücklich wie noch nie. Ich bin frei und kann so leben wie ich wirklich bin, das ist wichtiger als alles andere.

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