Familiensache
Ich wusste eigentlich schon immer, dass ich nicht genau so, wie die anderen Jungs in meinem Alter und Umfeld war.
Mit 15 dann der entscheidende Schritt. Ich kann mich noch ganz genau an diesen Tag erinnern. Ich saĂ mit meiner Mutter auf der Terrasse und wir unterhielten uns ĂŒber Gott und die Welt. Bis wir auf das Thema 'Schwul' kamen. Sie fragte mich, ob ich Schwul sei. ZunĂ€chst wusste ich gar nicht, was ich sagen sollte. Ich schaute ihr in die Augen und sagte ja. Sie lĂ€chelte und sagte mir, dass ich immer ihr Sohn bleiben werde und sie mich wirklich immer lieben wird, egal was passieren mag. Seit diesem Zeitpunkt fĂŒhren ich und meine Mutter keine typische Mutter-Sohn-Beziehung mehr, sondern eine freundschaftliche. Meine Mutter ist einer meine besten Freundinnen, der ich auch wirklich vertrauen kann, denn sie weiĂ einfach alles ĂŒber mich.
Bei meinem Vater aber war ich mir damals noch sehr unsicher. Ich habe mich nicht getraut, es ihm zu sagen und habe mich immer und immer wieder davor gedrĂŒckt. Meine Mutter sagte mir, dass er mir schon nicht den Kopf abreiĂen wĂŒrde. Trotzdem habe ich mich nicht getraut, dann ĂŒbernahm das meine Mutter. Mein Vater kam in mein Zimmer, hat mich umarmt und sagte mir, dass er mich immer lieben wird. Das hat mich unglaublich glĂŒcklich gemacht! Ihr mĂŒsst wissen, dass ich noch drei Geschwister habe. Eine Ă€ltere Schwester, einen Ă€lteren Bruder und einen kleinen Bruder. Ich wusste immer, dass ich meiner Schwester alles anvertrauen könnte und habe es ihr auch gesagt. Sie findet es wirklich cool, denn jetzt kann sie mit einem ihrer BrĂŒder auch ĂŒber Typen reden. Bei meinen BrĂŒdern bin ich mir noch etwas unsicher und weiĂ nicht genau, ob und wie ich es ihnen sagen sollte. Ich denke, meinem kleinen Bruder brĂ€uchte ich es noch nicht sagen, er ist dafĂŒr auch noch bisschen zu jung und wĂŒrde es nicht genau verstehen. Aber meinem groĂen Bruder werde ich es auf jeden Fall sagen, wenn der Zeitpunkt passt. Ich denke nicht, dass er damit ein Problem haben wird! Ich habe echt eine wunderbare Familie und die besten Freunde!
Ich bin so glĂŒcklich, dass mich alle so akzeptieren, wie ich bin. Ich habe nie schlechte Erfahrungen gemacht, als ich mich outete. Glaubt mir, wenn euch eure Leute akzeptieren, werdet ihr wirklich glĂŒcklich! Also, los! Traut euch!
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