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Coming-out

Wie du selbstsicherer wirst

Von DBNA Team
Wie du selbstsicherer wirst

Photo by William Recinos on Unsplash

Das Coming-out ("Coming out" [Engl.] = Herauskommen) ist der schwierigste Prozess eines jeden jungen Schwulen. Es erfordert sehr viel Mut und Überwindung um es endlich hinter sich zu bringen. Man will "frei" leben; das leben, was man ist.

Das Coming Out ("Coming out" [Engl.] = Herauskommen) ist der schwierigste Prozess eines jeden jungen Schwulen. Es erfordert sehr viel Mut und Überwindung um es endlich hinter sich zu bringen. Man will "frei" leben; das leben, was man ist. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Ist man letztendlich geoutet, so hat man jedoch auch mit Menschen zu kämpfen, die sich gegen einen richten. Bei einem geplanten Outing verwundert einem das oft nicht, denn hat man es doch schon vorher eingeplant, dass man manche Steine in den Weg gelegt bekommt. Aber, wir stolpern nicht über diese Steine, sondern laufen stolz und selbstsicherer darüber hinweg. Das ist die Belohnung des Outings: Die neue, bessere Selbstsicherheit, die dich nun umgibt. Es wird einem egal, was andere Menschen über einem selbst, über das Schwulsein denken. Die neue Selbstsicherheit sagt: "Du weißt wer du bist. Du kannst stolz auf dich sein. Du kannst dich sicher fühlen, denn auch wenn dein Versteck vorher gemütlich war, es hat dich unsicher und gehemmt gemacht."

Durch die Selbstsicherheit hast du auch ein neues Bewusstsein deiner selbst. Du bist mit dir endlich im reinen und folgst dem Motto: "Ich lasse mich von den Vorurteilen der Menschen nicht zerstören!" Du machst Sachen, die für dich früher tabu gewesen wären und du vertrittst Ansichten, die du vorher nie vertreten hättest. So bewirkt deine neu erworbene Selbstsicherheit auch positive äußerliche Veränderungen. Kauftest du früher extra nicht die Klamotten die dir gefielen, da du dachtest, dass sie sowieso zu "schwul" rüberkommen, so gehst du heute in jeden Laden und kaufst dir jeden Pulli und jede Hose. Hauptsache dir gefällt's! Die Meinung anderer ist dir egal. Wohlgemerkt, es handelt sich um die zerstörerische, unkonstruktive, schädigende Meinung, die hier von dir abgelehnt wird.

So kommen viele Studien zu dem Entschluss, dass geoutete, vor allem schwule, Männer, die besten Vorraussetzungen hätten, um in Führungspositionen Fuß zu fassen. Das Schlüsselwort heißt Selbstvertrauen und die damit verbundene Devise: "Ich weiß was ich kann und ich vertraue auf mich und meine Fähigkeiten." Geoutete hätten damit mehr Durchsetzungs- und Durchhaltevermögen, Kreativität und Kritikfähigkeit, als jeder x-beliebige andere. Qualitäten, die von äußerster Wichtigkeit sind, die gebraucht werden um ein Unternehmen zu leiten.
Aber ein Schwuler als Chef? Ein schwuler als Chef, der dazu noch geoutet ist? In der heutigen Zeit sehr schwer zu finden. Vor allem, viele Schwule leben ungeoutet, eingeengt in ihrem Versteckt, ständig mit der Angst im Nacken irgendwann entdeckt zu werden: Also mehr als unsicher. Ein nicht sehr angenehmer Zustand, der aber oft auch ein Anstoß ist, sich zu outen. Aber auch wenn, geoutete Schwule werden dennoch selten als Führungspositionen übernommen; aus Angst vor Imageschäden und Vorurteilen gegenüber Kunden oder Geldgebern sind oft die genannten Gründe. (Ausgenommen sind hier natürlich die toleranten Unternehmensbereiche, wie die Modebranche oder die Partyszene, in denen oft Schwule in Führungspositionen sitzen. Warum macht denn die Modebranche immer mehr Umsatz?)
 
Viele stellten mir die Frage: "Warum soll man sich outen, wenn einem ohnehin im (normalen) Berufsleben nicht die gewünschten Aufstiegsmöglichkeiten erwarten?" Eine Gegenfrage wäre aber: Besteht das Leben nur aus deinem Beruf? Selbstsicherheit ist eine innere Einstellung. Selbstsicherheit lässt dich besser fühlen. Du outest dich für dich, für deine Person.
Bist du geoutet, so fühlst du dich erlöster und freier. Dies macht dich glücklich. Eigentlich ist es sogar so: Du brauchst keinen Beruf, um glücklich zu sein. Werde glücklich mit dir selbst und dein Leben wird schön. Und, ist das nicht der Sinn des Lebens, einfach nur glücklich zu sein?

Weitere Quellen: Diplomarbeit von Dipl.-Soz.Arb. Michael Mayerle

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