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Coming-out

Über Jugendgruppen

Von DBNA Team

Einfach "unter sich" sein! Endlich einen Freund finden! Nur ein wenig Spaß haben! Für schwule Jungs gibt es viele Gründe, in einer Jugendgruppe vorbeizuschauen. Eine Reportage über Erfolgserlebnisse, Freundschaften und Vorurteile.

Um jemandem zu erklären, was eine schwule Jugendgruppe ist, macht es häufig Sinn, zuerst einmal zu klären, was sie nicht ist. Nämlich weder ein Treffpunkt für Leute, die sonst nirgends Anschluss finden, noch eine einzige Fleischbeschau und schon gar keine Selbsthilfegruppe, in der "Mann" nur über seine Probleme spricht. Leider sind diese und ähnliche Vorstellungen noch lange nicht aus der Welt geschafft - und viele Jungs staunen dann nicht schlecht, dass es da auch ganz normale Schwule gibt. Und manchmal sogar solche, die man auf Anhieb süß findet.

Meist kommen die Besucher in kleinen Gruppen an. Man trifft sich auf dem Hinweg, hat vielleicht schon vorher ein Date vereinbart oder sowieso den halben Tag gemeinsam verbracht. Dann wird erstmal einfach losgequatscht wie bei den Heten eben auch. Man spricht über den dauernd nervenden Chef ebenso wie über den total niedlichen Jungen, den man jeden Morgen im Bus sieht. Mal erzählt man mehr von sich, mal ist einem mehr nach Ruhe zu Mute ganz wie im sonstigen Alltag eben. Doch ganz Alltag ist es eben nicht. Besonders nicht für diejenigen Jungs, die bei ihren Freunden und der Familie nicht geoutet sind. Hier hat jeder die Möglichkeit, mal ganz er selbst zu sein kein Versteckspiel, niemand, der dumme Bemerkungen macht.

"Endlich konnte ich mal jemanden angucken, der mir gefiel, ohne Angst zu haben, gleich eine gewatscht zu bekommen", meint Jan und ist heute noch froh, vor zwei Jahren den ersten Schritt über die Türschwelle zu seiner Jugendgruppe gewagt zu haben. Häufig ist es für Jungs nicht einfach, zum ersten Mal vorbeizukommen. Man kommt von außen in ein unbekanntes Universum. Doch meist ist diese Sorge unbegründet: "Gerne holen wir neue Jungs in der Stadt ab, dass sie nicht alleine kommen müssen", meint Oliver, Vorstandsmitglied einer Jugendgruppe. "Außerdem freuen sich die Besucher meistens, wenn jemand neues vorbeischaut."

Häufig gibt es in den Gruppen auch ein Programm: Bowling-Abend, gemeinsames Kochen, eine Tour durch die lokale Szene, Besuche in anderen Städten und und und. Jeder sollte irgendwo einen Anlass finden, der ihm besonders zusagt. Natürlich ist alles freiwillig: "Niemand wird gezwungen bei irgendwas mitzumachen, worauf er keine Lust hat", versichert uns Oliver.

Dass eine schwule Jugendgruppe nicht nur dazu da ist, sich die Zeit zu vertreiben, zeigen die vielen Freundschaften und Beziehungen, welche aus den Bekanntschaften hervorgehen. Nicht selten treffen sich zwei Jungs, die sich dann besonders sympathisch sind und auf einmal händchenhaltend erscheinen. Für viele junge Männer ergeben sich auch wertvolle Freundschaften. So sieht man die gleichen Cliquen oft nicht nur an den Abenden der Jugendgruppe, sondern auch in den Clubs und auf Parties.

Du bist auf den Geschmack gekommen, hast aber keine Ahnung, wohin du dich wenden sollst? Wie so oft gibts Hilfe im Internet! Ein Verzeichnis der deutschen Jugendgruppen findest du unter www.lambda-online.de, für die Schweiz gibts mehr Infos unter www.traudi.ch und die Österreicher wenden sich an www.hosi.at!
Weitere Quellen: fotolia.de

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