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Genetische Gründe für die Homosexualität entschlüsselt?

Genetische Gründe für die Homosexualität entschlüsselt?

Dmyrto_Z/Depositphotos

Warum sich Menschen in das gleiche Geschlecht verlieben, ist umstritten. Zumindest für die männliche Homosexualität will eine Forschungsgruppe nun aber genetische Beweise gefunden haben.

Wissenschaftler des NorthShore University HealthSystem Research Institute im US-amerikanischen Illinois sorgen mit einer aktuellen Studie für Aufsehen. Ihnen soll es gelungen sein, genetische Ursachen für die Homosexualität bei Männern zu finden. Untersucht wurden dabei rund 2.300 Probanden. Demnach gebe es zwei Gen-Varianten, die die sexuellen Neigungen der Testpersonen beeinflussen. Eine davon trat bei schwulen Männern überdurchschnittlich häufig auf. Die Unterschiede des Erbmaterials betreffen die Chromosomen 13 und 14, die etwa für die Schilddrüsenfunktion zuständig sind und die bei Homosexuellen häufig als Auslöser der Erkrankung Morbus Basedow gelten. 

Neuland konnte die Forschungsgruppe jedoch weder mit ihrer Untersuchung noch mit den dabei gewonnenen Resultaten betreten. Insbesondere das Zusammenspiel der sexuellen Orientierung und der Schilddrüsenfunktion wurde in den vergangenen Jahren von mehreren Universitäten analysiert. 

Levi Saunders/Unsplash.com

Interessant dabei sei, dass sich die Fehlfunktion der Schilddrüse nicht alleine bei schwulen Männern besonders häufig zeige. Tritt eine solche Organstörung bei Frauen in der Schwangerschaft auf, so bestehe eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, einen homosexuellen Sohn zu gebären. Zu diesem Schluss kamen Forschungsgruppen etwa in Dänemark und dem US-amerikanischen Chicago.

Die meisten Ergebnisse erlauben keine konkrete Aussage. Dennoch darf bei solchen Untersuchungen nicht übersehen werden, dass diese zumeist an zu kleinen Vergleichsgruppen durchgeführt werden – ihr Ergebnis also unter Wissenschaftlern nicht alleine umstritten ist, sondern sogar wenig Relevanz besitzt. Tatsächlich liege das Ziel der Forscher aktuell auch nicht darin, etwaige genetische Bedingungen für die Homosexualität tatsächlich nachzuweisen. Vielmehr gehe es darum, erste Hinweise zwischen dem Schwulsein und dem Erbmaterial zu finden und diesen in künftigen Studien gezielt nachzugehen. Mehr als unkonkrete Anhaltspunkte liefern die bisherigen Analysen folglich nicht.

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